Die letzten ca. 2 Millionen Jahre der Erdgeschichte sind durch einen Wechsel von Warm- und Kaltzeiten geprägt. Zur Zeit leben wir in einer Warmzeit, die vor ca. 11.000 Jahren begann. Davor lagen die Durchschnittstemperaturen in Mitteleuropa rund 10°C tiefer als heute. Auf Grund der deutlich kälteren Bedingungen war Mitteleuropa von einer Tundrenvegetation bedeckt und der Boden war dauerhaft bis in eine Tiefe von über 10m gefroren. Lediglich während der Sommermonate taute der oberste Meter der Böden auf. Das Wasser konnte jedoch auf Grund des gefrorenen Unterbodens nicht versickern, sodass im nur schwach geneigten Relief ein zäher Schlamm mit Schutt und Lehm entstand, der jedes Jahr im Sommer mehrere Dezimeter bis Meter die Hänge hinunterkroch.
Vor uns ist im Bachufer eine solche Schlammdecke – auch Solifluktionsdecke genannt - mit bis zu 2m großen Schuttbrocken aufgeschlossen. Mit Beginn der Warmzeit vor ca. 11.000 Jahren setzten sich Laubwälder gegenüber der Tundrenvegetation durch und der gefrorene Unterboden taute auf, sodass das Niederschlagswasser versickern kann und die Solifluktionsbewegung zum Erliegen kam.
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