Die einzigartige längsgestreckte Form der Saarschleife wird neben den dargelegten übergeordneten geologisch/tektonischen Verhältnissen am Übergang zwischen devonischem Grundgebirge und mesozoischen Deckgebirge durch lokale paläogeographische und tektonische Besonderheiten begründet. Das Tal der Saar folgt im Bereich der Saarschleife einem SE-NW verlaufenden System tektonischer Störungen. Eine solche wurde am Rand des nördlichen Teils der Saarschleife bei geologischen Kartierungen durch Schall 1968 nachgewiesen. Auch für den südlichen Teil der Saarschleife lässt sich eine hierzu parallel verlaufende Störung aufgrund des hier in zwei geradlinige und versetzte Abschnitte untergliederten Saartales vermuten.
Diese Störungen tauchen unter den überlagernden permischen und mesozoischen Schichten ab und sind vermutlich variszischen Ursprungs. Auch das durch permische Vulkanite dokumentiert Talrelief scheint diesen Störungen zu folgen. Entlang dieser Störungszonen konnte der morphologische harte Taunusquarzit aufgrund der tektonischen Beanspruchung (höhere Rißdichte) leichter verwittern und ist dadurch erosionsanfälliger. Gleiches gilt für die - zumindest teilweise - porösen Vulkanite und die permischen und triassischen Sandsteine.Hierdurch bedingt wurden die ungebundenen Saarmäander des Paläogens mit zunehmender Heraushebung des Hunsrückrandes bei gleichzeitig - klimatisch bedingter - Abnahme der Verwitterungsintensität - in die tektonisch vorgegebene Mäanderform gedrängt und im weiteren Verlauf des Neogens und Quartär als zunehmend gebundene Mäander eingetieft.Die ausgeprägte morphologische Härte des Taunusquarzits minimiert die Seitenerosion und Hangdenudation. Hierdurch wird der Talweg fixiert und die Bildung von Steilhängen mit ausgeprägten Blockhalden gefördert.
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