Der Umwelt-Campus Birkenfeld gehört zu den erfolgreichsten Konversionsprojekten in Rheinland-Pfalz.
Mit seinem innovativen und in Deutschland einzigartigem „Null-Emissions“ – Konzept ist der Campus ein Vorbild für die nachhaltige Entwicklung einer Konversionsfläche, weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus.
1993 traf das Land Rheinland-Pfalz die zukunftsweisende Entscheidung, in Birkenfeld/Neubrücke den Umwelt-Campus als neuen Standort der Fachhochschule Trier zu gründen.
Die Liegenschaft des Umwelt-Campus hatte bis 1992 als Standort für ein Reservelazarett der amerikanischen Streitkräfte in Deutschland gedient. Das Campusmodell basiert auf dem aus amerikanischen Hochschulen bekannten „Residential-Campus“, der Leben, Lernen und Arbeiten an einem Ort vereint.
1994 begannen die Umbauarbeiten, bei denen nach und nach moderne Seminarräume, Vorlesungssäle, Labore und eine umfassende Infrastruktur entstanden. Als „Zero Emission University“ verfolgt der Umwelt-Campus von Anfang an ein kompromisslos ökologisches Baukonzept mit CO2-neutraler Energie- und Wärmeversorgung sowie modernster Gebäude- und Anlagentechnik. Bei dem Umbau zum Bildungs- und Forschungsstandort wurden vorwiegend ökologische und nachhaltige Baumaterialien eingesetzt.
Das Konzept des Umwelt-Campus Birkenfeld sieht eine interdisziplinäre Ausbildung unter dem Rahmenaspekt des Stoffkreislaufes im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development) vor.
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Statt der erwartenden 175 Studierenden stürmten mit der Eröffnung im Jahre 1996 mehr als 550 Studierende den Campus. Die Gründerprofessoren Prof. Dr. Eulenstein, Prof. Dr. Köhler und Prof. Dr. Bronder glaubten zu Recht, dass aus dem Campus schon bald etwas „Besonderes“ werden würde. 1996 wurden fünf Diplom-Studiengänge angeboten.
Eine Besonderheit des Campus etablierte sich schon sehr früh: die so genannten „Flying Days“. Diese Einführungsveranstaltungen für Erstsemester werden bis heute regelmäßig durchgeführt und tragen wesentlich zu einem fliegenden Start ins Studium bei.
1998 begann der nächste Bauabschnitt mit dem Neubau des Zentralgebäudes, welches 2001 als Zentraler Neubau übergeben wurde und die Bezeichnung bis heute führt.
In den ersten Jahren gehörten auf Grund der vielfältigen Renovierungsarbeiten Gummistiefel zur Standardausrüstung am Umwelt-Campus. Die Anlagen außerhalb des inneren Fachhochschulbereiches wurden von der Umwelt-Campus Birkenfeld Entwicklungs- und Management GmbH (UCB GmbH) verwaltet und standen der Unterbringung und Versorgung von Studierenden und Lehrenden aber auch der beruflichen und wissenschaftlichen Weiterbildung zur Verfügung.
Von Anfang an zeigt sich: Kommunikation ist unsere Stärke. Und diese bauen wir beständig aus. Das 2012 eröffnete Kommunikationsgebäude bietet großzügig Raum für ein Campus-Kino und unzählige Veranstaltungen – also für alles, was unseren Studierenden einfällt, um Spaß zu haben.
Es handelt sich um ein Passivhaus das sich durch eine entsprechende Dämmung der Gebäudehüllflächen in Verbindung mit einer hocheffizienten Gebäudetechnik auszeichnet. Hinzu kommt eine auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage, die das Gebäude mit Strom versorgt.
Das Gebäudekonzept fügt sich nahtlos in die vorhandene Struktur des Campusgeländes ein. Einerseits ist es Teil der Eingangsachse des zentralen Neubaus, in dem sich ein Großteil der Vorlesungsräume und die Bibliothek befinden. Andererseits auch Verbindung zwischen den Bereichen „Lernen, Arbeiten und Leben“ auf dem Campus.
Neustes Gebäude ist die Sporthalle mit einer Nutzfläche von ca. 1.480m2, die im Januar 2015 eingeweiht wurde. Die mit modernster Technik ausgestattete Zweifeldhalle ist 50 Meter lang und 35 Meter breit. Das Gebäude verfügt über eine Fotovoltaik-Anlage. Ebenso können Regen-, Grau- und Gelbwasser getrennt und einer weiteren Nutzung zugeführt werden. Das in der Halle installierte intermittierende Raumlüftungsverfahren leistet zudem einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Energieeffizienz.
Die hochmoderne Klimatechnik dient der Hochschule zusätzlich zu Studienzwecken.
Nach einigen Verzögerungen wurde die Sporthalle am Umwelt-Campus Ende 2016 für den Betrieb geöffnet und war schnell durch Sportvereine aus der Umgebung und Hochschulsportgruppen ausgelastet. Von Fußball, Völkerball, Breakdance über Kung-Fu, Fechten und Basketball bis hin zu Chearleading ist alles vertreten.
Auf der ersten Ebene befinden sich das 1228 Quadratmeter große, in zwei Hälften trennbare Sportfeld mit Umkleidekabinen und Gerätelager. Die zweite Ebene umfasst den Zuschauerraum mit Tribünen für über 250 Personen.
In den Genuss, die Halle als Erste zu benutzen, kamen die Bambinis des SC Birkenfeld.
Die Idee ein Sportzentrum am Umwelt-Campus einzurichten wurde bereits vor 20 Jahren geboren. Der ehemalige Gemeindechef von Hoppstädten-Weiersbach Arnold Meiborg war maßgeblich an der jetzt endlich erfolgreichen Umsetzung beteiligt. 2018 wurde die neue Sporthalle daher in „Arnold Meiborg Halle“ benannt.
Auch der ehemalige Landrat Ernst Theilen hat große Verdienste an der Umwandlung des einstigen US-Lazaretts zu einer modernen Hochschule. Um diese ebenfalls zu würdigen wurde der Platz am Kreisel in Sichtweite des zentralen Neubaus nach Ernst Theilen benannt.
2018 wurde der offizielle Kooperationsvertrag zwischen UCB und dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald unterzeichnet. Damit wurde ein formaler Rahmen geschaffen, der die Zusammenarbeit bekundet und weiter fördern soll.
Im März 2019 wurde der Fußballplatz am Sportzentrum fertiggestellt und die Tennisanlage ertüchtigt.
Bauträger dieses Gesamtvorhabens war der Zweckverband Projektentwicklung UCB, dem neben der Verbandsgemeinde auch die Stadt Birkenfeld sowie die Gemeinde Hoppstädten-Weiersbach angehören.
Ähnlich wie die Sporthalle steht der Fußballplatz, ausgestattet mit einer LED-Flutlichtanlage und damit auch bei Dunkelheit nutzbar, den Vereinen aus der Verbandsgemeinde Birkenfeld als Trainings- und Spielstätte zur Verfügung.
Seit Juni 2020 für alle Bewohner, Unternehmer und Gäste nutzbar: die E-Mobil-Ladesäulen am UCB und am Bahnhof Neubrücke.
Nach einer internen Testphase, wurde das Projekt „NEMo“ (Null-Emissions-Mobilitätszentrum) der Öffentlichkeit zur Nutzung freigegeben. Aus einer Initiative des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) erwuchs in Kooperation mit der AöR „Erneuerbare Energien für Birkenfeld“ (AöR eEfB) der VG Birkenfeld ein Projekt, das nicht nur auf umweltfreundliche Art Strom erzeugt, sondern durch das Schaffen einer intelligenten Infrastruktur flexible und nachhaltige Mobilitätsangebote im ländlichen Raum anbieten wird.
Das „NEMo“ befindet sich direkt vor dem Kommunikationsgebäude am Umwelt-Campus und besteht aus drei Solarcarport-Reihen mit einer Gesamtleistung von 96 kWp. Eine weitere Ladesäule mit zwei Ladepunkten befindet sich am Bahnhof Neubrücke unter einem Solarcarport.
Im renommierten GreenMetric-Ranking glänzt der Umwelt-Campus seit vier Jahren als „grünste Hochschule Deutschlands“ und belegt weltweit Rang 6 von 912 teilnehmenden Hochschulen. Nachhaltigkeit, Internationalität und angewandte Forschung werden in Birkenfeld großgeschrieben.
Zudem wurden der Umwelt-Campus Birkenfeld und der Campus Gestaltung der Hochschule Trier im Juni 2021 gemeinsam mit dem Siegel „Fairtrade Universities“ ausgezeichnet. Es ist ein Engagement für Menschenrechte und mehr Umweltschutz im globalen Handel und somit auch ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der hochschulinternen Nachhaltigkeitsstrategien.
Im Jubiläumsjahr verfügt der Umwelt-Campus über zehn Institute und konnte dabei allein in den Jahren 2019 und 2020 mehr als 18 Millionen Euro Drittmittel in den Forschungsschwerpunkten „Angewandtes Stoffstrommanagement“ und „Technologien für Nachhaltige Entwicklung“ einwerben, die zahlreiche, hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Region entstehen lassen.
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