Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission zeichnen den Umwelt-Campus Birkenfeld als herausragende Bildungsinitiativen für nachhaltige Entwicklung aus.
Eine Schule, die eine Regenwassernutzungsanlage einsetzt. Globale Lernpartnerschaften, in denen Berufsschüler etwas über nachhaltiges Wirtschaften lernen. Eine Gemeinde, die sich für Bildung, Ressourcenschonung, Klimaschutz und Mobilität in ihrer Region stark macht – gute Bildungsbeispiele für nachhaltige Entwicklung in der Praxis sind zahlreich. Unter dem Motto „Ausgezeichnet“ prämierten Staatssekretär Christian Luft vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) Prof. Dr. Maria Böhmer 32 Lernorte, 43 Netzwerke und 6 Kommunen für ihr herausragendes Engagement für Bildung für nachhaltige Entwicklung am 28. November 2018 in Bonn.
Der Umwelt-Campus Birkenfeld wurde im Rahmen der dritten Auszeichnungsrunde als BNE-Lernort mit der Auszeichnung auf Stufe 3, der höchsten zu erreichenden Stufe, gewürdigt. Die Jury fasst ihre Entscheidung wie folgt zusammen: „Der Umwelt-Campus Birkenfeld schafft es, BNE in seinen Studienangeboten mit Schwerpunkt „Umwelt und Nachhaltigkeit“ strukturwirksam zu realisieren. Die Studierenden profitieren dabei von einem besonders bedeutungsvollen Mitwirkungs- und Gestaltungsangebot. Sie haben auf vielfältige Weise an der Entwicklung der Hochschule teil, werden systematisch in Entscheidungsprozesse integriert und können so gezielt Einfluss nehmen.“
Seit 2005 erhielt der Umwelt-Campus Birkenfeld fünf Mal Auszeichnungen der Weltdekade der Vereinten Nationen „Bildung für Nachhaltige Entwicklung" (BNE). Preisträger waren das Study Semester „Principles of Sustainable Business " und der internationale Studiengang „International Material Flow Management" IMAT. Im Januar 2008 wurde der Umwelt-Campus Birkenfeld unter 1.500 am Wettbewerb teilnehmenden Orten als „Ausgewählter Ort" von der Standortinitiative „Deutschland - Land der Ideen" gewürdigt. Im Jahr 2010 konnte der Umwelt-Campus Birkenfeld den zweiten Platz und 2012 sogar den ersten Platz als grünster Hochschulstandort Deutschlands im umfassenden Ranking der Hochschulen der Utopia GmbH erreichen. Den Platz als "Deutschlands grünster Campus" bestätigt 2017 der Sprung in die Top Ten des weltweiten Hochschulrankings GreenMetric. Ebenfalls 2017 gewann der Umwelt-Campus den ISCN-Award in der Kategorie „Campus Planning and Management Systems". Das International Sustainable Campus Network (ISCN) ist das weltweit größte Hochschulnetzwerk für Nachhaltigkeit in Lehre Forschung.
Unter den Themenschwerpunkten „Umwelt und Nachhaltigkeit " wird den Studierenden am Umwelt-Campus Birkenfeld eine zukunftsorientierte Ausbildung in den Fachbereichen Umweltplanung/-technik und Umweltwirtschaft/-recht angeboten. Der Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedanke bildet das thematische Bindeglied zwischen den Studiengängen und fördert eine intensive und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachdisziplinen. Die Vernetzung ökologischer, wirtschaftlichter, technischer und sozialer Belange im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung soll die Studierenden dazu befähigen, in ihrer späteren Tätigkeit komplexe Systeme zu analysieren und zu optimieren.
Bereits im Gründungsauftrag des Umwelt-Campus Birkenfeld, der 1996 den Lehrbetrieb als Standort der Hochschule Trier aufnahm, ist die Bildung für Nachhaltige Entwicklung fest verankert. Die Liegenschaft des Umwelt-Campus hatte bis 1992 als Reservelazarett der amerikanischen Streitkräfte in Deutschland gedient. Das Konzept des Umwelt-Campus Birkenfeld sieht eine interdisziplinäre Ausbildung unter dem Rahmenaspekt des Stoffkreislaufes im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development) vor. Das Campusmodell basiert auf dem aus amerikanischen Hochschulen bekannten „Residential-Campus", der Leben, Lernen und Arbeiten an einem Ort vereint. Seit der Gründung im Jahr 1996 steht der Umwelt-Campus Birkenfeld für eine ganzheitliche Ausrichtung auf Nachhaltigkeit, die sich auf die Lehre, die Forschung und den Betrieb der Hochschule gleichermaßen bezieht. Zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie wurde am Umwelt-Campus Birkenfeld der sog. "Nachhaltigkeitsrat" eingerichtet. Er ist ein Zusammenschluss aus allen relevanten Akteuren des Umwelt-Campus Birkenfeld, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Oberstes Ziel ist die kontinuierliche Weiterentwicklung sowie die Definition neuer Ziele zur langfristigen Gewährleistung nachhaltigen Wirtschaftens am Umwelt-Campus Birkenfeld. Ausgangspunkt für die Umsetzung bildet die jährliche Darstellung der Ist-Situation. Gegenstand der Untersuchung ist die Prüfung und Darstellung aller In- und Outputfaktoren des Umwelt-Campus Birkenfeld. Des Weiteren erfolgt das Aufzeigen von Schwachstellen und die Formulierung neuer Lösungsvorschläge. Die Ergebnisse werden dokumentiert und allen Beteiligten im Anschluss zur Verfügung gestellt. Mit der regelmäßigen Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts werden die Ziele und Handlungsempfehlungen auch der Öffentlichkeit präsentiert.
Seit 2016 zeichnen das BMBF und die DUK im Rahmen der nationalen Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung einmal im Jahr Bildungsinitiativen aus. Die Auswahl trifft eine Jury bestehend aus Mitgliedern der Nationalen Plattform BNE sowie Vertretern des BMBF, der Freien Universität Berlin und der DUK. Neben Lerninhalt, Methoden und Lernprozessen richten die ausgezeichneten Akteure ihr gesamtes Handeln auf BNE aus. Sie orientieren auch die eigene Bewirtschaftung an Prinzipien der Nachhaltigkeit. Somit tragen sie dazu bei, BNE strukturell in der deutschen Bildungslandschaft zu verankern. Als offizieller Beitrag zum Weltaktionsprogramm stellen sie sich auf der Internetseite des BNE-Portals vor und profitieren vom Austausch mit anderen Akteuren in einem breiten Wissens- und Praxisnetzwerk. Darüber hinaus stehen die Freie Universität Berlin und die DUK den Initiativen bei Fragen zu der Weiterentwicklung beratend zur Seite.
Nachhaltige Entwicklung bedeutet Menschenwürde und Chancengerechtigkeit für alle in einer intakten Umwelt zu verwirklichen. Bildung ist für eine nachhaltige Entwicklung zentral. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken. In der globalen Nachhaltigkeitsagenda 2030 der Vereinten Nationen und dem UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (2015–2019) ist die Umsetzung von BNE als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben. Deutschland beteiligt sich mit dem Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung, der im Juni 2017 von der Nationalen Plattform BNE verabschiedet wurde.
BNE ist die Abkürzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung. Gemeint ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt: Wie beeinflussen Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen oder in anderen Erdteilen? Welche Auswirkungen hat es beispielsweise, wie konsumiert wird, welche Fortbewegungsmittel genutzt oder welche und wie viel Energie verbraucht wird?
Bildung für nachhaltige Entwicklung ermöglicht es jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
Ausgezeichnete Initiativen:
www.bne-portal.de/auszeichnungen
Bundesministerium für Bildung und Forschung:
www.bmbf.de/bne
Publikation „Strukturen stärken - Ausgezeichnete Kommunen, Lernorte und Netzwerke des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung im Porträt“ finden Sie hier!
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