Sensor- und KI-gestützte Identifikation und Bewertung von Altteilen in der Refabrikation

Künstliche Intelligenz ermöglicht heute den Einsatz von Informationstechnologie in Geschäftsbereichen, die bis vor kurzem noch zu komplex für eine automatisierte Datenverarbeitung schienen und daher hauptsächlich auf menschliche Fähigkeiten angewiesen waren. Einer dieser komplexen Geschäftsbereiche ist die Refabrikation: Produktnummern sind auf gebrauchten Teilen kaum lesbar, jedes zurückgegebene Teil sieht aufgrund seiner Gebrauchsspuren einzigartig aus und außerdem gibt es eine Vielzahl von Versionen für jedes einzelne Produkt. Deshalb erfolgt die Identifikation und Prüfung in der Refabrikation weitgehend manuell - was mit hohen Bearbeitungskosten einhergeht.
Das vom Bundesministerium für Forschung und Bildung geförderte Projekt "EIBA" erforscht den Einsatz von digitaler Sensorik und KI zur Verbesserung der Identifikation und Fehlererkennung von Gebrauchtteilen in der Refabrikation. In dieser Session wird das EIBA-Projektteam interessante Einblicke in ihren Ansatz geben und erste Ergebnisse demonstrieren.

Beteiligte Personen

Markus Wagner

Markus Wagner, Circular Economy Solutions GmbH (C-ECO)

Markus Wagner hat ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Universität Karlsruhe absolviert. Er blickt auf 16 Jahre Erfahrung in verschiedenen Positionen in Logistik, IT und Marketing in der internationalen Automobilindustrie zurück. Seit 10 Jahren entwickelt er Geschäftsprozesse und IT-Systeme für industrielle Refabrikation und Gebrauchtteilmanagement. In seiner aktuellen Aufgabe berät er Unternehmen bei der Implementierung von Kreislaufwirtschaftsmodellen und entwickelt spezialisierte Prozesse und Dienstleistungen für das Gebrauchtteilmanagement. Mit diesem Hintergrund trägt er zu internationalen Projekten im Bereich der Kreislaufwirtschaft bei, die durch nationale oder internationale Programme wie Horizon2020 der EU gefördert werden.

Katharina Schweitzer

Katharina Schweitzer, acatech

Katharina Schweitzer hat einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen und einen Master-Abschluss in Sustainability Economics and Management. Seit drei Jahren arbeitet sie als wissenschaftliche Referentin an der Nationalen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Ihre Expertise liegt im Bereich der industriellen Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft. Derzeit koordiniert sie den Arbeitskreis Verpackung der Circular Economy Initiative Deutschland und forscht zum Thema Remanufacturing im Projekt EIBA.

Marian Schlüter

Marian Schlüter,Fraunhofer IPK

Marian Schlüter arbeitet am Fraunhofer IPK (Berlin) als Forscher und stellvertretender Leiter der Abteilung Bildverarbeitung im Bereich Automatisierungstechnik. Als Projektleiter in Auftrags- oder öffentlich geförderten Forschungsprojekten nutzt er KI-Methoden aus dem Bereich der Bildverarbeitung (Klassifikation, Detektion, Segmentierung) und wendet sie in Logistik und Produktion an. Hauptanwendungsgebiete sind die Objekterkennung und Oberflächeninspektion (z.B. Qualitätskontrolle) in der Produktion. Neben der systematischen Erzeugung und automatisierten Annotation von bildbasierten Datensätzen und dem Training von KI-Methoden beschäftigt er sich auch mit der Herausforderung, diese über verteilte Systeme in bestehende Produktionsprozesse zu integrieren. Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich auf Computer Vision, maschinelles Lernen und insbesondere auf Deep Learning für visuelle Erkennung. Seine Motivation ist es, die Potenziale der KI für eine nachhaltige Nutzung zu erforschen und zu nutzen, z.B. für die Förderung der Kreislaufwirtschaft.

Hannah Lickert

Hannah Lickert,Technische Universität Berlin

Hannah Lickert, M.Sc., ist Forschungsingenieurin am Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) unter der Leitung von Prof. Franz Dietrich am Lehrstuhl für Handhabungs- und Montagetechnikforschung (HAMSTER). Ihre Forschungsinteressen umfassen die prozessorientierte Integration digitaler Assistenzsysteme zur Verbesserung von Montage-, Demontage- und Remontageprozessen für eine nachhaltige Wertschöpfung sowie urbane Produktion, offene Werkstätten und additive Fertigung.

Nicolas Chauvière

Nicolas Chauvière,CEVAM

Nach Abschluss seines Ingenieurstudiums arbeitete Nicolas Chauviere 5 Jahre beim Hersteller PSA Peugeot Citroën.
Danach trat er in das 1986 von seinem Vater gegründete Familienunternehmen ein, zunächst als Produktionsleiter, dann als Einkaufsleiter, um aktuell Geschäftsführer zu sein.
Im Jahr 2020 erwirtschaftete CEVAM mit knapp 250 Mitarbeitern einen konsolidierten Umsatz von rund 26 Mio. €. Die Produktionsstandorte befinden sich in Polen und Tunesien.

 

Georgios Chatzinikolaou

Georgios Chatzinikolaou,STP-Parts GmbH

Refabrikation ist wahrscheinlich einer der faszinierendsten Prozesse der Welt.  Was alt ist, kann durch Refabrikation wieder neu werden, mit vielen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen.

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