Die Abflussmuster der Fließgewässer verändern sich im Zuge des Klimawandels. In Rheinland-Pfalz und weiten Teilen Mitteleuropas wurden die Sommer trockener und die Winter feuchter. Auch die klimatische Variabilität nimmt zu, dies bedingt längere Trockenphasen und extremere Niederschlagsereignisse. Hydrologische Extremereignisse (Hochwasser, Niedrigwasser) haben starke Auswirkungen auf Gewässerökosysteme, insbesondere auf Fische, da sie die Physikochemie, Hydromorphologie und Hydraulik von Fließgewässern stark beeinflussen.
Ziel unser Studie ist es, herauszufinden, wie sich die Aktivitäts- und Habitatnutzungsmuster von Fischen in Mittelgebirgsbächen im Freiland während hydrologischer Extremsituationen verändert. Dabei soll auch die Interaktionen (intra- und interspezifisch) in Refugial-Mikrohabitaten untersucht werden. Über die grundlegenden Forschungsaspekte hinaus gibt es eine direkte Anwendung dieses Wissens, da diese Forschung dazu beitragen wird, Refugialräume besser zu charakterisieren und so die minimale Habitatausstattung zu identifizieren, die notwendig ist, um das langfristige Überleben von Fischpopulationen unter zunehmend extremen hydrologischen Bedingungen zu sichern. Zur Überwachung der Mikrohabitat-Nutzungsmuster und der Bewegungen von Fischen in diesem Bach in Abhängigkeit von der hydrologischen Variabilität wurde ein Netz von PIT-Antennen (Passive Integrated Transponder) in einem 150 m langen Bachabschnitt installiert. Jeder Fisch in diesem Abschnitt wurde mit einem kleinen Funktransponder ausgestattet. Auf der Grundlage dieser individuellen Bewegungsdaten analysieren wir die räumlich-zeitlichen Muster in der Nutzung von Mikrohabitaten durch die verschiedenen Arten und Größenklassen. Die dominierenden Arten im Traunbach sind Bachforelle (Salmo trutta fario), Groppe (Cottus gobio) und Gründling (Gobio gobio). Die Daten zur Mikrohabitatnutzung setzen wir dazu in Beziehung zu physikalisch-chemischen und hydromorphologischen Variablen des Traunbachs (Abfluss, Wassertemperatur, Sauerstoffsättigung, Trübung usw.), die mit fest installierten Sonden mit überwacht werden.
Konsortium | Hochschule Trier (Umwelt-Campus Birkenfeld), Nationalpark Hunsrück-Hochwald |
Laufzeit | Juni 2020 - Juni 2024 |
Gefördert durch | Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit |
Fördersumme | 60.000 € |
Sie verlassen die offizielle Website der Hochschule Trier