Aal-Monitoring

Foto: Lukas Seemann
Foto: Lukas Seemann
Foto: Lukas Seemann

Wasserkraft gilt als grüne Energie, allerdings sind die Auswirkungen dieser Art der Energiegewinnung auf umliegende Ökosysteme erheblich. Vor allem für Fische wie dem vom Aussterben bedrohten Europäischen Aal stellen die Turbinen häufig nur schwer zu überwindende Hindernisse dar, sodass von Todesraten von bis zu 30% pro Kraftwerk ausgegangen wird [1]. Auch wenn mit Fischtreppen & -abstiegen oder fischfreundlichen Turbinen bereits gegen dieses Problem vorgegangen wird, sind die Resultate häufig nicht zufriedenstellend. Aale wandern zur Laichzeit im Herbst zu großen Zahlen in Richtung Meer und müssen dabei mehrere Hürden wie Staustufen und Wasserkraftwerke überwinden. 

Das Projekt "Aal-Monitoring" am Umwelt-Campus Birkenfeld zielt darauf ab, mithilfe von modernen Sonargeräten und dem Einsatz von KI eine automatische Erkennung von abwandernden Aalen in Fließgewässern zu ermöglichen. Projektpartner und Geldgeber ist RWE Generation SE, die als Betreiber von mehreren Wasserkraftwerken deutschlandweit ermöglicht, die entwickelten Systeme an ausgewählten Standorten der Mosel zu erproben. Die verbauten Sonarsysteme erkennen mittels Schall diverse Objekte und Strukturen unter Wasser. Die dabei entstandenen Aufnahmen werden anschließend mit Methoden der Bildverarbeitung vorprozessiert und durch eine KI analysiert. Dadurch kann eine Unterscheidung von Treibgut, Fischen oder in diesem Fall spezifisch Aalen erfolgen. Zunächst soll das hier entwickelte System dazu dienen, aktuell eingesetzte Prognosemodelle zu validieren, indem die Hauptaktivität der Aalwanderung durch die KI bestätigt wird. Perspektivisch ist eine KI-gestützte Steuerung der Wasserkraftanlagen möglich, bei der beispielsweise die Turbinen zu den Hochzeiten der Wanderung abgeschaltet werden, um einen sicheren Transit der Aale zu ermöglichen.

Die Projektdauer ist auf 1,5 Jahre befristet, in der die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit eines solchen Systems überprüft wird. Nach erfolgreicher Erprobung ist auch eine Anwendung auf andere Fischarten und ein flächendeckender Einsatz des Systems denkbar.

Quelle: [1] https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/energie/erneuerbare-energien-energiewende/wasserkraft/30246.html

Konsortium Hochschule Trier (Umwelt-Campus Birkenfeld), RWE Generation SE
Laufzeit Mai 2024 - Oktober 2025

Projektleitung an der Hochschule Trier:

Prof. Dr. Stephan Didas
Prof. Dr. Stephan Didas
Professor FB Umweltplanung/Umwelttechnik - FR Informatik

Kontakt

+49 6782 17-1901

Standort

Birkenfeld | Gebäude 9925 | Raum 31

Sprechzeiten

Freitag 09:00 - 10:00 (in Präsenz oder online) und nach Vereinbarung per Mail
Prof. Dr. Stefan Stoll
Prof. Dr. Stefan Stoll
Professor FB Umweltplanung/Umwelttechnik - FR Umweltplanung

Kontakt

+49 6782 17-1578

Standort

Birkenfeld | Gebäude 9915 | Raum 123

Sprechzeiten

nach Absprache per Email
back-to-top nach oben