Ziel dieses explorativen Versuchs war die Betrachtung des Potentials, den Energieverbrauch eines Embedded Systems durch ChatGPT o1 optimieren zu lassen. Der Anwendungsfall ist ein selbstgebauter Pegelsensor, mit dem sich Wasserstände in kleinen Bächen einfach und kostengünstig messen lassen. Ziel ist es, Klimafolgen wie veränderte Niederschlagsmuster oder Hochwassergefahr frühzeitig zu erkennen und lokal zu dokumentieren. Der Ansatz verbindet Umweltbeobachtung mit praktischer IoT-Technologie und eignet sich für Bildung, Forschung oder kommunale Umweltprojekte.
Technische Basis des energieautarken Pegelmesssystems bildet ein ESP32-Mikrocontroller. Das System misst Wasserstände mithilfe eines Ultraschallsensors (HC-SR04) und überträgt die Daten per LoRaWAN an eine Basisstation und schließlich ins Internet. Ziel ist ein möglichst stromsparender Dauerbetrieb mit Batterieversorgung, um den Pegelstand langfristig beobachten zu können.
Ohne Optimierung beträgt die mittlere Stromaufnahme für den Betrieb des Sensor ca. 47mA. Das System zeigt einen vergleichsweise hohen Energieverbrauch, insbesondere im Leerlaufbetrieb. Die Mikrocontroller-Firmware weist einige Ineffizienzen auf, da verschiedene Sensoren und Komponenten kontinuierlich betrieben werden – selbst wenn sie gerade nicht benötigt werden. Zudem werden selten Energiesparmodi des Mikrocontrollers genutzt. Auch die Abtastrate und Aktivitätszyklen der Sensoren sind nicht an den tatsächlichen Bedarf angepasst, was zu unnötiger Aktivität und Energieverlust führt.
Durch die Optimierung konnte die mittlere Stromaufnahme für den Betrieb des Sensor auf ca. 13mA reduziert werden. Das größte, von der KI identifizierte Potential war die Nutzung des DeepSleep Modus im Leerlauf. Zudem wurden selten Energiesparmodi des Mikrocontrollers genutzt, die Abtastraten waren zu hoch und noch einige weitere Punkte konnten zur Reduktion beitragen. Der Gesamte Chat-Verlauf findet sich unten.
Ich habe ein C-Programm für den Arduino ESP32 mit der MCCI LMIC LoRaWAN Bibliothek im ABP Modus. Im Anhang findet Du die Aufzeichnung eines Kommunikationszyklus. Bitte analysiere den Code und mache Vorschläge zur Energieeinsparung. Hier ist der Code: <Quellcodedatei.abp>
Statt am Ende von loop() (bzw. in Do_Sleep_gen()) einfach delay(...) aufzurufen, solltest du den ESP32 richtig in den Deep-Sleep-Modus schicken. In Deep Sleep kann der ESP32 oft unter 1 mA (teilweise sogar im µA-Bereich) verbrauchen.
Beispiel-Code-Skizze
void Do_Sleep_gen() {
// Bestimmen, wie lange geschlafen werden soll
// (hier z.B. auf Basis deiner Bedingung Level_mm vs. Level_HighCycle_mm) uint32_t sleepTimeMs = (Level_mm <= Level_HighCycle_mm)
? (CycleTime_s * 500)
: (CycleTime_s * 1000);
// LMIC-Zustand sichern, sofern du beim nächsten Start // nicht erneut joinen möchtest (ABP benötigt zwar kein Join, // aber ggf. möchtest du die internen LMIC-States behalten)
#ifdef IOTW_LORA_DEEPSLEEP
#if defined(ESP32)
SaveLMICToRTC_ESP32();
#endif
#endif
// Serienausgabe abschließen
Serial.flush();
Serial.end();
// Zeit für Deep Sleep konfigurieren
esp_sleep_enable_timer_wakeup((uint64_t)sleepTimeMs * 1000ULL);
// In den Deep-Sleep-Modus wechseln
esp_deep_sleep_start();
}
Wichtig: Damit das Ganze funktioniert, musst du sicherstellen, dass du
Momentan schaltest du den Ultraschall-Sensor (Maxbotix) über Pin US_POWER_PIN (GPIO 4) ein und wartest 10 Sekunden (#define US_WARMUP_MS 10000). Das ist sehr lang. Prüfe, ob diese 10 Sekunden wirklich nötig sind. Manche Ultraschall-Sensoren liefern schon nach 200– 1000 ms stabile Messwerte.
Tipp: Teste, ob du die Aufwärmzeit stark reduzieren kannst (z.B. 1–2 Sekunden), ohne dass die Messung zu stark schwankt. Jede Sekunde weniger Aufwärmzeit bedeutet eine Sekunde weniger hoher Strom.
Falls du die MCCI-LMIC-Bibliothek mit aktiven Debug-Meldungen kompiliert hast (also LMIC_DEBUG_LEVEL > 0), verringere das auf 0, um serielle Ausgaben (und damit etwas CPULast) einzusparen:
#define LMIC_DEBUG_LEVEL 0
#include <lmic.h> ...
Du machst bereits WiFi.mode(WIFI_OFF). Achte auch darauf, dass Bluetooth nicht unbemerkt aktiv ist. Bei ESP32 kannst du das explizit abschalten:
btStop();
oder in der menuconfig (falls du die ESP-IDF oder PlatformIO nutzt) das BluetoothSubsystem deaktivieren.
Für echte Low-Power-Anwendungen lohnen sich Boards, die extra für Batteriebetrieb ausgelegt sind (z.B. TTGO T-Beam, Heltec Wireless Stick, oder custom Boards mit sehr geringem Standby-Verbrauch)
Fazit
Dann wirst du sehen, dass dein Messzyklus nur kurz höhere Ströme zieht und danach für den Großteil der Zeit auf (fast) 0 mA absinkt. Das siehst du dann im Power Profiler als kurze „Peaks“ und einen kaum messbaren Sleep-Strom.
Ich habe den deepsleep und die Sicherung im RTC eingebaut, sowie die CPU-Frequenz auf 80 MHz reduziert. Der Ultraschallsensor benötigt tatsächlich 10 s Aufwärmzeit. An der LMIC Lib kann ich nichts ändern. Analysiere den Energieverbrauch. Wo gibt es noch kurzfristige Einsparmöglichkeiten?
Aus den Messungen und dem Code ist zu erkennen, dass du durch Deep Sleep und die reduzierte CPU-Frequenz bereits den größten Schritt in Richtung Stromersparnis gemacht hast. Der verbleibende „Stromfresser“ ist nun vor allem die relativ lange Aktivphase (10 s Aufwärmzeit des Ultraschallsensors, Senden via LoRaWAN, usw.). Im Diagramm sieht man daher immer noch diese ~10 Sekunden mit höherem Stromverbrauch, bevor der ESP32 wieder in den Deep Sleep geht.
Hier ein paar kurzfristige Optimierungen, die du noch umsetzen kannst, auch wenn du an der LMIC-Library selbst nichts ändern möchtest:
Mess-/Sende-Frequenz reduzieren
Wenn nicht jede Messung alle x Sekunden benötigt wird, kannst du die Abtast-/Sendeintervalle verlängern.
Beispiel: Statt alle 30 Sekunden messen+senden, nur alle 5 Minuten oder alle 15 Minuten. Jede verhinderte Aktivphase spart enorm viel Energie.
Aufwärmzeit des Sensors überlappend nutzen
Dein Ultraschallsensor braucht offenbar wirklich 10 Sekunden, bis er stabile Werte liefert. Statt 10 Sekunden stur zu warten und danach das LoRaWAN-Senden zu starten, könntest du:
Sende-Vorgang in diese Aufwärmzeit verlegen oder andere Initialisierungsschritte (z.B. LMIC os_runloop einmal hochfahren lassen).
So läuft die Sensor-Aufwärmphase „parallel“ zum Abarbeiten von LMIC-internen Tasks, und du sparst dadurch Netto-Aktivzeit.
Bluetooth sicher deaktivieren
Selbst wenn du WiFi.mode(WIFI_OFF) aufrufst, solltest du sicherstellen, dass Bluetooth auch wirklich aus ist.
Auf ESP32 geht das z.B. mit btStop(); oder über Kconfig (bei Arduino-ESP32: Menüpunkt in der Board-Auswahl).
Auch kleine Bluetooth-Hintergrundprozesse ziehen Strom, solange sie aktiv sind.
Debugging reduzieren oder abklemmen
Schalte serielle Debug-Ausgaben ab, sobald das System stabil läuft (z.B. Serial.end() vor dem Deep Sleep).
Wenn noch eine Debug-LED oder andere Peripherie (z.B. Onboard-Power-LED) an ist, kann das ebenfalls mA-Bereich verbrauchen.
Hardware-bedingte Leckströme minimieren
Gerade bei Entwicklungsboards (NodeMCU, DevKitC usw.) hast du meist
• Einen 3,3 V LDO-Spannungsregler mit recht hohem Eigenverbrauch,
• Einen USB-Seriell-Chip (CP2102, CH340 etc.),
• Evtl. eine Power-LED.
All das erhöht den Ruhestrom. Für den Batteriebetrieb sind daher folgende kurzfristige Optionen denkbar:
Falls möglich, Regler um- oder überbrücken und mit externem, effizienteren DC/DC-Wandler versorgen.
Den USB-Seriell-Chip auf dem Board „totlegen“ (oder ein anderes Low-Power-Board wählen).
Überflüssige LEDs auslöten (nicht immer praktikabel, aber spart ein paar mA).
Alternative Sensoren oder Sensor-Aufteilung
Wenn der 10 s Warm-up des Ultraschallsensors zu viel Energie frisst, könntest du längerfristig überlegen:
Einen Ultraschallsensor mit kürzerer Einschaltzeit zu verwenden.
Oder die Messfrequenz noch stärker zu senken (z.B. nur bei wirklich notwendigen Messungen).
Manche Anwender wechseln auf kapazitive Füllstandssensoren oder Drucksensoren für Flüssigkeiten, je nach Anwendungsfall.
Fazit
Mit diesen Maßnahmen solltest du die Kurve zwischen den Messzyklen noch weiter nach unten drücken und so den Durchschnittsstrom reduzieren.
Wenn die Aufwärmphase nun der größte Verbraucher ist. Wo setze ich an? Beim Sensor (Maxbotix) oder bei der CPU ESP32. Beide laufen während der Aufwärmphase ja gleichzeitig.
In deinem Fall ist die 10 s Aufwärmzeit des Ultraschallsensors der dominante Zeitblock, während dessen sowohl Sensor als auch ESP32 aktiv sind und somit Strom ziehen. Du kannst zwar versuchen, den ESP32 während dieser Zeit etwas herunterzutakten oder in einen leichten Sleep-Modus zu versetzen, aber am Ende sparst du damit nur bedingt Strom – denn der Sensor selbst läuft weiter und zieht je nach Modell nicht gerade wenig.
Die Hauptfrage lautet: „Kommen wirklich 10 Sekunden Aufwärmzeit zustande?“ Manche Maxbotix-Sensoren geben stabile Werte schon deutlich früher ab, wenn man genau prüft. Sollte das definitiv nötig sein, hast du folgende Optionen:
Messintervall verlängern
Ist das Mess- bzw. Sendeintervall wirklich so kurz, dass du alle 30 Sekunden (oder ähnlich oft) misst? Jede Einzelmessung kostet dich eben jene 10 Sekunden hohe Stromlast. Bei größerem Intervall (z.B. 5 min, 15 min oder je nach Bedarf) reduzieren sich die Gesamtdurchschnitte erheblich.
CPU in Light-Sleep während Sensor-Aufwärmung
Du könntest den ESP32 in einen Light-Sleep (oder Modem-Sleep) versetzen, während der Sensor seine 10 Sekunden braucht. Dann wacht die CPU erst kurz vor Ablauf dieser Zeit auf, liest den Sensor schnell aus, sendet und geht wieder in Deep-Sleep.
Du gewinnst dadurch ein paar mA, weil die CPU im Light-Sleep weniger verbraucht als im aktiven Betrieb.
Ein Teilstrom bleibt aber bestehen, weil der Sensor ja trotzdem eingeschaltet ist (die höchste Last geht vermutlich auf das Konto des Sensors).
Parallelisierung
Falls du während der 10 s noch andere Aufgaben hast (z.B. die LMIC-Sendevorbereitung), kannst du sie in diese Warm-up-Zeit legen, damit kein Leerlauf entsteht. Das vermeidet zusätzliche Aktivphasen.
Weitere Hardware-Fresser ausschalten
Bluetooth via btStop().
Debug-Ausgaben oder serielle Schnittstelle nach dem Start beenden, wenn nicht benötigt.
Auf dem Entwicklungsboard: ggf. LED/Regler minimieren, falls möglich.
Fazit
Wenn du wirklich alle 30 Sekunden messen musst und der Sensor 10 Sekunden braucht, ist das Verhältnis natürlich ungünstig – dann lieber seltener messen (z.B. alle paar Minuten) oder alternativ nach einem anderen Messprinzip (z.B. Drucksensor, kapazitiver Sensor) suchen, um diese lange Aktivphase zu umgehen.
Welche minimale Taktfrequenz soll ich nutzen?
Auf den klassischen ESP32-Chips (etwa der Serie ESP32-WROOM) liegt die unterste offiziell unterstützte Taktfrequenz bei 80 MHz. Das ist auch der Wert, auf den viele Projekte im Energiesparmodus heruntergehen.
Wenn du also Strom sparen möchtest und das Wi-Fi/LoRaWAN-Senden nicht in Echtzeit hohe Rechenleistung braucht, ist 80 MHz erfahrungsgemäß das beste „untere“ Limit.
Ich habe den Lightsleep eingebaut. Was kann ich noch tun?
Du hast bereits mehrere wichtige Schritte umgesetzt, um den Stromverbrauch zu senken (Deep Sleep, CPU-Frequenz reduziert, Light-Sleep während der Sensor-Aufwärmphase usw.). Wenn trotzdem noch eine längere Aktivphase mit nennenswertem Stromverbrauch bleibt, kommen nur noch ein paar Feinjustierungen oder eher hardwareorientierte Maßnahmen in Frage:
Den LMIC-Sendevorgang (ABP, also kein Join) ganz oder teilweise in diese 10 s einzubauen.
Die CPU ist dann nicht völlig inaktiv, sondern macht in dieser Zeit den LoRa-Upload – so sparst du eine zusätzliche Aktivphase.
Ebenfalls kannst du initiale Tasks (Serial-Befehle, RTC-Status etc.) in diese Warm-up-Zeit legen.
Bluetooth definitiv ausschalten
Auf dem ESP32 kann man mit btStop(); oder passender BoardDefinition/Bibliothek das Bluetooth-Subsystem abschalten.
Debug-Pins / Debug-LED abschalten**
Falls du noch Debug-Ausgaben hast (LMIC_DEBUG_LEVEL oder Serial-DebugMeldungen), das kostet nicht riesig viel, aber immerhin ein bisschen.
Fazit
Wenn du Light-Sleep während der Warm-up-Phase eingebaut hast und die CPU-Taktung reduziert ist, sind die nächsten großen Hebel:
Das sind letztlich die Hauptpunkte, um den Stromverbrauch weiter zu senken.
ok. Alle Punkte abgearbeitet. Hier mein finaler Code: <Quellcode.abp>
Glückwunsch, dein finaler Code setzt bereits die wichtigsten Energiesparmaßnahmen um:
Damit bist du schon sehr weit unten im Stromverbrauch. Wenn du noch Fein-Tuning betreiben willst, findest du hier ein paar letzte Ansätze:
Fazit
Dein Code ist jetzt auf einem sehr guten Energiespar-Level. Die nächsten Einsparungen erfordern eher Hardware-Anpassungen (anderer Sensor, Board ohne USB-Bridge) oder das Verringern der Mess-/Sende-Häufigkeit. Gerade die 10 s Warm-up-Takt und das Entwicklungsboard (ggf. mit USB-Chip & LED) sind die größten Stellschrauben für weitere Optimierungen.
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