Im Jahr 2018 wurden ca. 65 Mio. Tonnen Kunststoffprodukte in der EU hergestellt, wobei nur 9,4 Mio. Tonnen Recyclate in der Produktion eingesetzt wurden. Dabei ist eine Steigerung des Recyclinganteils nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch perspektivisch ökonomisch interessant, denn Sekundärpolymere könnten potenziell einen größeren Anteil leisten, um die Nachfrage der kunststoffverarbeitenden Industrie zu bedienen. Die Kreislaufführung von Rohstoffen stärkt die regionale Wirtschaft, fördert Innovation und gleichzeitig verringert man insbesondere bei Kunststoffen die Abhängigkeit von Importen der Primärressourcen.
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des europäischen Forschungsvorhabens TRANSFORM-CE, bestehende Wertschöpfungsketten und Verwertungswege zu analysieren und Kreislaufwirtschaftsmodelle zur Steigerung der Ressourceneffizienz zu entwickeln. Im Fokus stehen der Bau und Betrieb von Pilotanlagen, welche über die Projektlaufzeit Einweg-Kunststoffabfälle, sowohl aus dem post-consumer als auch aus dem post-production Bereich, zu Filamenten und Rezyklaten verarbeiten. Diese dienen als Ausgangmaterial für additive Fertigungs- und Spritzgussverfahren (AM und IEM) in der kunststoffverarbeitenden Industrie. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Abgleich von Angebot (Quantität und Qualität von Kunststoffabfällen) und Nachfrage nach Primär- und Sekundärkunststoffen. Um diese Ziele zu erreichen, kooperiert das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Hochschule Trier mit Partnern aus Deutschland, Großbritannien, Belgien sowie den Niederlanden.
Gelingen kann dieses Bestreben nur unter aktiver Einbindung der kunststoffverarbeitenden Industrie. TRANSFORM-CE analysiert den Status-Quo in der Industrie, unterstützt ausgewählte Unternehmen bei der Adaption von Kreislaufwirtschaftsmodellen sowie dem Einsatz maßgeschneiderter Filamente, Rezyklate oder Halbzeuge. Des Weiteren bietet das Projekt die Möglichkeit im Rahmen von Workshops und Vernetzungstreffen, Erfahrungen auszutauschen, Kosten bei der Etablierung von Kreislaufwirtschaftsmodellen zu senken und an Empfehlungen zur europäischen Kunststoffpolitik mitzuwirken.
Konsortium | Lead partner organisation: Manchester Metropolitan University (UK); Projektpartner: Materia Nova (BE), Social Environmental and Economic Solutions (SOENECS) Ltd. (UK), Gemeente Almere (NL), Save Plastics (NL), Technische Universiteit Delft (NL), Hogeschool Utrecht (NL), bCircular GmbH (DE), Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Hochschule Trier |
Laufzeit | September 2019 - Juli 2023 |
Gefördert durch | Europäische Union im Programm Interreg North-West Europe |
Fördersumme | 920.000 € |
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