„Du verstehst die Mathe-Aufgabe nicht? War bei mir früher auch so!“ So oder so ähnlich hört es sich häufig an, wenn Mütter mit Töchtern über Hausaufgaben sprechen. Eine frühe negative Beeinflussung von Kindern durch ihr Umfeld verschlechtert ihre Kenntnisse und Interesse an Themen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Diesen Effekt verstärkend kommt hinzu, dass die Selbsteinschätzung von Schülerinnen negativ und häufig zurückhaltender ausfällt, als es ihre Noten wiederspiegeln. Ziel des Forschungsprojekts ist daher, mittels einer Smartphone-App die Stärkung von Interesse, Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit bei Mädchen in MINT-Fächern zu fördern sowie mit positiven Erfahrungen zu verbinden, bevor das Interesse an MINT zwischen fünfzehn und sechzehn Jahren abnimmt. Langfristig soll so die Begeisterung für diese Fächer und folglich der unterrepräsentierte Anteil von Frauen in MINT-Berufen und -Studiengängen erhöht werden.
Um nachhaltige Effekte zu erzielen, werden über achtzehn Monate hinweg Schülerinnen der Klassenstufen 6 und 7 von Gymnasien, Realschule Plus und Gemeinschaftsschulen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland über die App spielerisch an Herausforderungen aus den MINT-Bereichen herangeführt. Die Inhalte umfassen dabei neben Aufgaben auch Lernspiele, Multimediainhalte oder interaktive Anwendungen, die in eine Hintergrundgeschichte eingebettet sind: In der App erstellen sich die Kinder einen individuellen Avatar, der an einem Internat lebt. Dort gibt es u. a. ein Forschungslabor mit Frau Dr. Kühn und der Künstlichen Intelligenz „Z.O.R.A.“. Die sich stetig weiterentwickelnde Geschichte um einen Notruf aus dem Weltall soll langfristig die Motivation aufrechterhalten.
Gleichzeitig wird auch das soziale Umfeld (Mitschüler/innen, Eltern und Lehrende) betrachtet, da in dieser Altersgruppe fehlende Unterstützung und fehlende weibliche Vorbilder einen großen Einfluss haben können. Die über die App vermittelten Inhalte werden durch mediendidaktische Ansätze wie Gamification, kooperatives Arbeiten, Workshops sowie Exkursionen flankiert. Bisher fanden beispielsweise bereits Exkursionen in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, sowie Robotikworkshops statt. Begleitende Evaluationen sollen den Erfolg der Maßnahmen messen und bewerten.
Konsortium | VERBUNDPARTNER: Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld, Zentrales Gleichstellungsbüro und Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung (ISS), Hochschule Niederrhein, Standort Krefeld, Institut für Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Gesundheitsförderung und Effizienz (A.U.G.E.) / ASSOZIIERTE PARTNER: Universität Tübingen, Hector-Institut für empirische Bildungsforschung, TH Zürich/Universität St. Gallen, Center for Digital Health Interventions, Jugendamt Idar-Oberstein / PARTNERSCHULEN: Cusanus Gymnasium St. Wendel, Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle, Göttenbach Gymnasium, Idar-Oberstein, Gymnasium Birkenfeld, Gymnasium Wendalinum, St. Wendel, Ida Purper Schule, Idar-Oberstein, Realschule PLUS und Fachoberschule Birkenfeld |
Laufzeit | Juli 2017 – Juni 2020 |
Gefördert durch | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Fördersumme | 616.980 €, Anteil der Hochschule Trier: 416.147 € |
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