In Großschutzgebieten werden neben traditionellem Monitoring auch angewandte, umsetzungsorientierte Forschungsarbeiten durchgeführt. Diese liegen sowohl in sozialwissenschaftlichen als auch in wirtschafts- und umweltwissenschaftlichen Forschungsfeldern. Für den Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist bereits mittelfristig zu erwarten, dass eine Vielzahl von Themen im Rahmen individueller Forschungstätigkeiten, in Gutachten oder auch in größeren interdisziplinären Forschungsprojekten bearbeitet wird. Um den Wissensaustausch und die Kommunikation projektübergreifend zu fördern, ist es wichtig, dass sich Experten und die interessierte Öffentlichkeit über abgeschlossene, laufende und geplante Forschungsvorhaben und gewonnene Ergebnisse zeitnah informieren können. Des Weiteren ist es für alle Akteure bedeutend, schnell einen aktuellen Überblick zu den vorhandenen raumbezogenen Informationen, die betriebenen Messnetze und Dauerbeobachtungsflächen zu erhalten.
Um einen zentralen und effizienten Einstieg in die Literatur- und Datenlandschaft des Nationalparks zu ermöglichen, wurde am Institut für Softwaresysteme ein Forschungsserver konzipiert, aufgebaut und weiterentwickelt. Dieser wird allen Forschungsgruppen als wissenschaftliches Informationsportal zur Verfügung gestellt. Kostspielige, redundante Datenerhebungen sowie zeitraubende Recherchearbeiten werden so vermieden. Zudem wird die stattfindende Forschung transparenter, mögliche Synergieeffekte können eher genutzt werden.
Der Forschungsserver wurde unter Verwendung von freien Komponenten aufgebaut. Zentraler Baustein bildet hierbei die PortalU-Software, die in mehreren Bundesländern auch für den Betrieb von landesweiten Umweltinformationssystemen eingesetzt wird. In der ersten Ausbaustufe erfolgten der Feinentwurf sowie die Implementierung einer Metadatenbank. Mit dieser Komponente soll der Forschungsserver Benutzern die Frage beantworten, wer wo über welche Information verfügt und wie diese abrufbar ist. Eine weitere Komponente bildet ein OGC-konformer Web-Kartendienst. Dieser präsentiert den Benutzern als Darstellungsdienst die vorhandenen Geoinformationen systemunabhängig über das Internet. Für die Integration und weiterführende lokale Auswertung der Geodaten wird ein Download-Service für Vektordaten implementiert, welcher in einer weiteren Ausbaustufe um die Bereitstellung von Rasterdaten (z.B. Geländemodell) erweitert wird.
Das System wird beim Landesbetrieb Daten und Information Rheinland-Pfalz (LDI) betrieben und vom Nationalparkbüro betreut. Zwischenzeitlich haben sich auch die Nationalparke Hainich sowie Schwarzwald dem Projekt angeschlossen.
Konsortium | Institut für Software Systeme (ISS) der Hochschule Trier, Nationalparkverwaltung Hunsrück-Hochwald |
Laufzeit | 2016-2018 |
Gefördert durch | Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) |
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