Die Massenvermehrung des Buchdruckers (Ips typographus) Mitte der neunziger Jahre im Nationalpark Bayerischer Wald und die damit einhergehende Schädigung von mehr als 4000 ha Waldfläche hatte eine große Beeinträchtigung der Reputation des Nationalparks zur Folge, obwohl mittlerweile gerade auf diesen Flächen eine hohe Biodiversität festgestellt werden kann. Ein geeignetes Kommunikationskonzept wäre damals hilfreich gewesen, um die durchaus erwarteten positiven Auswirkungen dieser Kalamität in die Öffentlichkeit transportieren zu können.
Die Verfügbarkeit geeigneter Kommunikationsstrategien beim Eintreten von (Natur-) Katstrophen ist eine Grundvoraussetzung, um im Bedarfsfall den Verantwortlichen ein zielgerichtetes Handeln zu ermöglichen. Im Rahmen der aktuellen Arbeit sollen demzufolge für den Nationalpark Hunsrück-Hochwald für unterschiedliche Szenarien (z.B. Waldbrand, Windwurf, Borkenkäferkalamitäten, etc.) Kommunikationsstragtegien erarbeitet werden, die von den Verantwortlichen mit dem jeweiligen Eintreten des Ereignisses unmittelbar eingesetzt werden können.
Ansprechpartner
Prof. Dr. Peter Fischer-Stabel
p.fischer-stabel@umwelt-campus.de
Anne-Christin Kregel
a.kregel@umwelt-campus.de
In Kooperation der Fachgruppen Informatik, Maschinenbau und Umweltplanung entstand am Umwelt-Cammpus ein dreidimensionales Modell der Nationalparkregion - virtuell und zum Anfassen!
Als Datengrundlage hierzu dienten LiDAR-Daten (Light detection and ranging) des Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz (LVermGeo). Diese Daten werden mittels Laser-Entfernungsmessung aus einem Flugzeug in Überflügen Streifen für Streifen erfasst und vom LVermGeo in jeweils 1 Quadratmeter großen Kacheln geliefert. Sie enthalten für jeden Datenpunkt die genaue Geoposition und die gemessene Höhe mit einem maximalen Abstand von 20cm zwischen zwei Messpunkten. Stellt man diese Daten in einem Geoinformationssystem dar, erhält man eine Punktwolke aus der mittels IDW-Algorithmus (Inverse Distanzgewichtung) ein Höhenprofil erstellt werden kann, das bereits als anschauliches 3D-Objekt dargestellt werden kann. Nun müssen nur noch sämtliche Objekte der ca. 400 Kacheln der Nationalparkregion zu einem Gesamtobjekt zusammengesetzt werden und man erhält das fertige 3D-Modell.
Anschließend kann das Modell entweder mit einem 3D-Drucker aus Kunststoff gedruckt oder mittels einer CNC-Fräse aus einem Materialblock herausgefräst werden.
Der nächste geplante Schritt beinhaltet die virtuelle Darstellung von verschiedenen Inhalten, z.B. die Region und Landschaft, Tag- Nacht Simulationen, Baumbestände, Borkenkäfermonitoring etc. sowohl in der virtuellen Realität als auch per "projection mapping" als virtuelles Bild, das mittels Beamer auf das Modell projiziert wird.
In Großschutzgebieten wie Nationalparks werden neben dem traditionellen Monitoring auch angewandte, umsetzungsorientierte Forschungsarbeiten durchgeführt. Diese liegen sowohl in natur- und sozialwissenschaftlichen als auch in wirtschafts- und umweltwissenschaftlichen Forschungsfeldern.
Im Nationalpark „Hunsrück-Hochwald“ werden demzufolge bereits mittelfristig eine Vielzahl von Themen im Rahmen individueller Forschungstätigkeiten (z.B. Bachelor-, Masterarbeiten, Promotionen), durch Gutachten oder auch durch größere Forschungsprojekte bearbeitet. Um den Wissensaustausch und die Kommunikation zwischen den Forschenden zu fördern, ist es wichtig, dass sich Experten und die interessierte Öffentlichkeit über abgeschlossene, laufende und geplante Forschungsvorhaben und gewonnene Ergebnisse zeitnah informieren können.
Ansprechpartner
Prof. Dr. Peter Fischer-Stabel
p.fischer-stabel@umwelt-campus.de
Links
Webseite des Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten zum Nationalpark:
http://www.nationalpark.rlp.de/
Den Forschungsserver NLP Hunsrück-Hochwald erreichen sie unter: http://fs.nlphh.de/
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