Im ersten Schritt solltest du dir überlegen, was dir bei einem Job wichtig ist. Dazu machst du dir eine Liste mit zwei Spalten. Auf der einen Seite trägst du die Dinge ein, die dein Job dir auf alle Fälle bieten sollte, auf der anderen Seite trägst du ein, was dein Job auf keinen Fall haben sollte. Für manche Menschen ist z.B. ein möglichst hohes Gehalt ein wichtiger Punkt. Für andere die Möglichkeit im Ausland zu arbeiten oder anderen Menschen mit ihrer Arbeit zu helfen. Diese Punkte würden dann auf der Seite der Dinge stehen, die der Beruf unbedingt bieten sollte. Manche Menschen können sich gar nicht vorstellen jeden Tag zu festen Arbeitszeiten am Arbeitsplatz zu erscheinen, andere finden die Vorstellung furchtbar in Schichten arbeiten zu müssen, auch an Sonn- und Feiertagen wie es bei Ärzten der Fall ist. Diese Punkte würden dann auf der anderen Seite der Liste stehen.

Im nächsten Schritt solltest du dir überlegen wie wichtig dir diese einzelnen Punkte wirklich sind. Vergleiche die einzelnen Punkte zuerst in der Spalte mit den wichtigen Eigenschaften deines zukünftigen Berufs miteinander und versuche eine Reihenfolge zu erstellen. Hinter den Punkt, der dir am wichtigsten erscheint, schreibst du eine Eins. Nummeriere nun alle anderen Punkte absteigend nach ihrer Wichtigkeit. Für die andere Spalte machst du es genau so: die Eigenschaft, die dein zukünftiger Job auf gar keinen Fall haben sollte, bekommt die Nummer Eins, usw. Die Zahlen sind wichtig, damit du später eine bessere Entscheidung treffen kannst. Hast du z.B. einen Studiengang gefunden, dessen anschließender Beruf den ersten, dritten und vierten Punkt auf der Liste der wichtigen Eigenschaften erfüllt, du es aber nur mit Punkt vier und fünf von der Liste der Dinge zu tun haben wirst, die du dir gar nicht vorstellen kannst, kannst du besser abschätzen, ob du dem Studiengang eine Chance geben willst. Immerhin sind die negativen Punkte nur an Stelle vier und fünf deiner Negativliste und du hast Punkte eins, drei und vier deiner Positivliste erfüllt.

Im zweiten Schritt solltest du dir über deine Stärken und Schwächen im Klaren werden. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen besser für gewisse Studienfächer geeignet sind als Menschen, die diese Persönlichkeitsmerkmale nicht aufweisen. (hier kannst du mehr dazu nachlesen). Das heißt nicht, dass du unter keinen Umständen ein Fach studieren solltest, das nicht deinen Stärken und Schwächen entspricht. Wenn du es wirklich willst, kannst du auch einen Abschluss machen in einem Fach von dem dir ein Online-Test vielleicht abgeraten hätte. Aber ein Test kann dir einen Hinweis darauf geben, dass dir dieses Fach etwas schwerer fallen könnte und du wahrscheinlich mehr Arbeit investieren musst als in ein Fach, dass deinen Persönlichkeitsmerkmalen entspricht. Auch die Ergebnisse dieser Tests sind also nur Entscheidungshilfen. Was du wirklich tun willst, musst du selbst entscheiden.

Wir empfehlen dir an dieser Stelle den Test der Agentur für Arbeit zu machen. Es ist ein unabhängiges und von Experten entwickletes Online-Befragungssystem, dass dir Aufschlüsse über deine Persönlichkeitsmerkmale geben kann und dir am Schluss verschiedene Vorschläge macht, zu welchen Studienfächern diese Merkmale passen. Dabei ist die Bandbreite der vorgeschlagenen Fächer sehr breit, was dir viel Auswahl bietet und dir vielleicht ein paar Möglichkeiten aufzeigt, die du vorher nicht in Betracht gezogen hast. Unser Tipp ist offen zu sein für diese Vorschläge und ernsthaft auch über die Fächer nachzudenken, auf die du von selbst nicht gekommen wärst. Dabei ist es sehr wichtig, dass du dir für die Bearbeitung des Fragebogens genügend Zeit lässt und alle Fragen ehrlich und gewissenhaft beantwortest. Am Ende ist es dein Leben, das hier in neue Bahnen gelenkt wird. Hier ist der Link zum Fragebogen.

Als nächstes solltest du dir über deine jetzige Situation Gedanken machen. Wie wirst du ein Studium finanzieren? Wie lange kannst du ein Studium finanzieren? Möchtest du bei deinen Eltern wohnen oder in einem Studentenwohnheim? Denke besonders gut darüber nach, wieviel Geld du wirklich pro Monat brauchst (Studienmaterialien?, Miete?, Essen?, evtl. Auto?, Ausgehen? Kann es sein, dass du im Laufe des Studiums einen neuen Laptop brauchen wirst?). Sei realistisch bei deiner Planung. Plane besser etwas mehr Geld ein als zu wenig. Denke auch gut darüber nach, ob du dir vorstellen kannst, neben dem Studium zu arbeiten. Plane aber auch für den Fall, dass du mehr Zeit zum Lernen brauchen könntest als du jetzt denkst. Falls du Schwierigkeiten bei der Finanzierung deines Studiums erwartest, informiere dich rechtzeitig über Unterstützungsmöglichkeiten: BAföG, Stipendien, usw.

Auch diese Überlegungen können dir später helfen eine Entscheidung für oder gegen einen Studiengang zu treffen. Sind deine finaziellen Mittel z.B. knapp, kann es besser sein von den Studiengängen, die sich als interessant für dich herausstellen, denjenigen mit der kürzesten Regelstudienzeit zu nehmen. Vielleicht gibt es für bestimmte Studiengänge ja auch eigene Stipendien? Dann wäre es vielleicht ratsam aus deiner Liste mit interessanten Studiengängen denjenigen zu wählen mit der stärksten Stipendienunterstützung.