Der Umwelt-Campus Birkenfeld ist im diesjährigen GreenMetric Ranking deutschlandweit auf dem 1. Platz gelandet und ist somit auch der Grünste Hochschulstandort Deutschlands. Weltweit landete der UCB auf Platz 8. Dadurch reisen viele begeisterte Gäste von überall aus der Welt an den UCB, da sie diesen als ein Vorbild für Nachhaltigkeit sehen. Das Insitut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) wird als Unterstützung für die Umsetzung der Konzepte und Strategien des UCB am eigenen Standort dazugezogen.
Die Sultan Qaboos University [SQU] in Oman ist bekannt als die erste staatliche Universität des Landes und für dessen modernen Strukturen. Zurzeit besuchen etwa 20.000 Studenten die Universität. Durch die Strategie „Zero Emission“ hat die SQU das Ziel die nachhaltigste Universität des gesamten Nahen Osten zu werden. Das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement [IfaS], ansässig am Umwelt-Campus, ist ein weltweit erfolgreiches Vorbild auf diesem Gebiet und wurde von der SQU um Hilfe für die Umsetzung gebeten.
Das IfaS ist eine gemeinnützige Forschungseinrichtung mit der Spezialisierung im Bereich des angewandten Stoffstrommanagement und Zero Emission. Gegründet hat sich das IfaS im Jahr 2001 mit dem Ziel die angewandten Aspekte des Stoffstrommanagement zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsagenda zu entwickeln.
Material Flow Management and Zero Emission sind unter anderem die wichtigsten Instrumente, mit denen IfaS die Effizienz von Stoffstromflüssen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele verbessert.
„Stoffstrommanagement ist das zielorientierte, verantwortliche, ganzheitliche und effiziente Beeinflussen von Stoffsystemen, wobei die Zielvorgaben aus dem ökologischen und ökonomischen Bereich kommen, unter Berücksichtigung von sozialen Aspekten.“
Enquête-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“, 1994, S.259
Die Stoffstrommanagement basierte Systemoptimierung zielt letztlich auf die Zero-Emission Systeme ab. Bei diesen sind die negativen Umweltauswirkungen des Systems minimal, währenddessen die sozioökonomische Leistung des Systems weitaus besser und nachhaltiger im Vergleich zu herkömmlichen Systemen ist.
Vor diesem Hintergrund strebt die SQU an, Stoffstrommanagement sowie Zero Emission Strategien, welche auf die Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet sind, zur Steigerung der Umweltleistung und des vorher angesprochenen sozioökonomischen Mehrwerts anzuwenden. Hierbei erfolgt eine fachliche Unterstützung des IfaS.
Die Praxis erfolgt im Projekt der Reisende Hochschule oder auch bekannt als Travelling University. Die Reisende Hochschule ist ein über die Jahre hinweg erfolgreiches Projekt des IfaS, an welchem alle Studenten, unabhängig von Studiengang oder Semester, teilnehmen können. Hierbei läuft die Arbeit nach dem Motto “learning by doing“ ab. Des Weiteren müssen sich die Teilnehmer von ihrer Komfortzone und vertrauten Situationen entfernen und sich stattdessen neuen Kulturen sowie Aufgaben stellen. Die Reisende Hochschule schafft anregende und motivierende Lernerfahrungen. Darüber hinaus wird der individuelle Lernprozess selbstständig gestaltet und weiterentwickelt.
In diesem Fall hat das IfaS für die Reisende Hochschule an der SQU in Oman eine Gruppe von 13 Studierenden aus verschiedenen Studiengängen, mit unterschiedlichem internationalem Hintergrund, vom UCB zusammengestellt. Diese Studentengruppe wird vom 05.03. bis 18.03.19 zur SQU reisen, um das an die Universität angepasste Zero Emission Konzept zu entwickeln.
Dafür wurden die Teilnehmer in die verschiedenen Untergruppen Organisation, Material Flow Management, Technik und Finanzen unterteilt. Parallel hierzu hat sich eine Studentengruppe von 12 Personen in Oman ebenfalls in diese Untergruppen unterteilt. Daraus folgt eine enge Zusammenarbeit für den bestmöglichen Erfolg. Auf diese Weise können die Studenten der SQU und des UCB internationale Kontakte knüpfen und die aus den Vorlesungen gewonnene Theorie gemeinsam in der Praxis umzusetzen.
Im ersten Schritt des Projektes erstellen die Studenten eine Eröffnungstreibhausbilanz. In dieser wurden alle Energie- und Brennstoffverbräuche sowie Wasser-, Material- und Geldströme aufgenommen und in sich untersucht. Auf die Eröffnungstreibhausbilanz folgend wurden angepasste Handlungsstrategien und Projekte in den Bereichen Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Wasser- und Ressourcenwirtschaft sowie Mobilität entwickelt. Die Projekte wurden auf deren technische ebenso wirtschaftliche Machbarkeit und die Auswirkungen auf dessen regionale Wertschöpfung untersucht.
Aufgrund der 1,8 km² großen Fläche des SQU und dem Gesamtenergieverbrauch (Strom) von 120.000 MW pro Stunde(?), waren die Projektanforderungen um ein Vielfaches komplexer im Vergleich zum UCB.
Das Projekt wird von drei leitenden Wissenschaftlern des IfaS betreut und unterstützt. Diese sind Samir Rouini, Ranahansa Dasanayake und Dr. Michael Knaus. Schlussendlich haben die einzelnen Gruppen am 17.03.19 ihre Ergebnisse in einer Abschlusskonferenz vor einem breiten Publikum mit Vertretern aus Studenten, Politik, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Medien vorgestellt. Die Ergebnisse wurden begeistert aufgenommen.
Auch bei der Umsetzung wird die SQU weiterhin eng mit dem IfaS kooperieren und deren Zusammenarbeit in der Lehre fortsetzen.
Während das Projekt der Reisenden Hochschule für die Studenten des IMAT-Studiengangs ein verpflichtender Teil ihres Studiums ist, haben alle anderen Studenten des UCB die Möglichkeit sich das Projekt mit ECTS Vergütung für ihr Studium anrechnen zu lassen. Beispielsweise als freies Wahlpflichtfach.
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