Zu Beginn des Jahres wurde Aloisia Sens, Französisch-Dozentin am UCB, auf die Ausschreibung "Digital ganz nah” des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) aufmerksam. Gemeinsam mit ihrer Kollegin für Deutsch als Fremdsprache am IMT, Katja Auffret, wurde kurzerhand ein Förderantrag gestellt - gleich mehrere neue Ideen beinhaltend: Bereits die Studierenden der Französisch A2-Veranstaltung wurden in das “virtual exchange project” involviert, ebenso wie Studierende des Campus Gestaltung aus Trier. Inspiriert durch die Fridays for Future-Bewegung sollte das Thema der Nachhaltigkeit unter verschiedenen Aspekten beleuchtet werden, mit dem Ziel, kreative und innovative Aktionen zu schaffen, um das Leben und das Studieren an beiden Hochschulen noch nachhaltiger zu gestalten. Mit dem Titel “Expérimenter le futur” wurde der Antrag für ein Projekt eingereicht und erhielt prompt die Zusage der Förderung durch das DFJW.
Mitte Februar startete mit einem gemeinsamen “kick-off” auf ZOOM die Kollaboration für die Teilnehmer*innen der A2 Sprachkurse.
Unter Fragestellungen wie “Was verstehen Sie unter nachhaltigem Leben und Studieren?”, “Welche nachhaltigen Aktionen existieren bereits am Campus des Partners?“, „Wie hat COVID-19 den status quo verändert?” und “Wie können Sie Ihre Hochschule noch nachhaltiger gestalten?” kollaborierten deutsch-französische Tandems zu Themen wie Mobilität, Teleworking, nachhaltige Nutzung von Gebäuden, nachhaltiges Essen usw.. Die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit stellten die Paare in deutsch-französischen Postern auf “genial.ly” dar. Gemeinsam entwarfen die Tandems Fragebögen in Deutsch und Französisch, um Interviews mit Beschäftigten der Hochschulen und Umfragen unter den Studierenden zu dem gewählten Themenkomplex durchzuführen. Die Ergebnisse fassten sie in einem Artikel zusammen. Die Zusammenarbeit gipfelte in einem Vorschlag für eine Aktion, um die beiden Hochschulen noch nachhaltiger zu machen. Dabei übertrafen die Tandem-Paare sich gegenseitig mit ihren kreativen und innovativen Ideen, die sie jeweils bilingual - jeder in seiner Zielsprache - in Podcasts oder Videos darstellten: piezoelektrische Bodenfliesen in zentralen Gebäuden zur Energiegewinnung, vegetarische und vegane Kochkurse für Studierende, gemeinsam bewirtschaftete Gärten, einen Campus-Fahrrad- und Autoverleih usw.. Alle Ideen können im Blog “Greencampus” (https://greencampus.wp.imt.fr) im Podcast angehört oder in den Videos im Aktionsplan angeschaut werden.
Dank der großzügigen Förderung des Projektes durch das Deutsch-Französische Jugendwerk und die Unterstützung der DAI (Direction des Affaires Internationales) des IMT war es den Dozentinnen möglich, die digitale Kollaboration der A2 und der B1/B2 Gruppe mit realen Treffen abzuschließen: Bereits Ende März konnten sich die Teilnehmer*innen der A2 Projektgruppe persönlich am UCB treffen, um gemeinsam bei einer Führung mehr über die energetische Versorgung des Campus zu erfahren, Labore zu besichtigen und bei einer Rallye Trier zu erkunden. Ferner stellten sie die Ergebnisse ihrer virtuellen Kollaboration im Zentralen Neubau ihren Kommilitonen vor. Ende Mai besuchten dann die französischen Teilnehmer*innen der B1/B2 Gruppe ihre Partner*innen den Campus - mit vergleichbarem Programm bei deutlich besserem Wetter - ohne Schnee!
Frau Sens begleitete anschließend die Teilnehmer*innen beider Projektgruppen nach Albi, um den Campus Jarlard und seine Institute kennenzulernen und die innovativen Konzepte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit an den beiden Hochschulen am IMT vorzustellen. Während des Aufenthaltes in Albi hatten die Studierenden des UCBs und des Campus Gestaltung darüber hinaus die Möglichkeit, das Studentenleben inklusive dem Besuch von Lehrveranstaltungen an einer französischen Ingenieur-Hochschule hautnah kennenzulernen und zu erfahren.
In Guillaume Chevalliers Webinar Take 12 at 12 for the Planet stellten die Teilnehmer*innen abschließend das Projekt und ihre Arbeitsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit vor und machten das Projekt über die Hochschule hinaus sichtbar. (https://youtu.be/RjINskDZ5fQ)
Neben dem kommunikativen Fortschritt in der Fremdsprache und dem Erwerb von Fachtermini hoben die Studierenden in der das Projekt abschließenden Evaluation die ersten praktischen Erfahrungen hervor, die sie in der interkulturellen Zusammenarbeit machen konnten.
Das Thema “Green Campus” steht im Fokus des Projektes mit der INSA Strasbourg, das zum Wintersemester 2022/23 startet. Anmeldungen sind über studip möglich.
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