Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald unweit des Sandkopfes befindet sich eine Reisig-Totholz-Ansammlung von ungewöhnlichen Ausmaßen (siehe Foto: Reisig-Todholz Haufen von der Seite). Aktuell ist diese über 100 Meter lang, 10 Meter breit und an manchen Stellen über 3 Meter hoch. Ursprünglich als Brennholz gedacht – dann aber nicht abgeholt – entwickelt sich dieser „Berg“ zu einem Spiel- und Sammelplatz verschiedener Tierarten (Säugetiere, Amphibien oder Vögel) im Nationalpark. Unter Ihnen befindet vermutlich auch das Wappentier des Nationalpark Hunsrück Hochwald, die scheue Europäische Wildkatze.
In Kooperation mit den Campus Veranstaltungen WPCrossmedia und WPsound ecology sowie Frau Dr. Kaus-Thiel vom Nationalparkamt entstand deshalb die Idee diesen Ort für ein Langzeitaudiomonitoring über mindestens ein Jahr zu nutzen.
Nach einigen Vorarbeiten – unter anderem musste, um die Tiere vor Ort nicht zu stören, das Aufnahmegerät so modifiziert werden, dass eine externe Stromversorgung und Fernwartung (Gerätekontrolle, Wechsel von Batterien und SD-Karten) aus über 40 Metern möglich ist – befindet sich nun seit dem 1. Februar 2019 ein sogenanntes Songmeter vor Ort (siehe Foto: modifiziertes Songmeter), um das Reisig-Totholz zu „belauschen“. Bei den Songmetern SM4 der Firma Wildlife Acoustics (https://www.wildlifeacoustics.com/) handelt es sich um speziell für den Langzeitaußeneinsatz (field recording) produzierte Audioaufnahmegeräte, die über ein Time schedule auf bestimmte Tageszeiten skalierbar sind. Zur Zeit ist das Gerät so eingestellt, dass etwa alle 30 Tage die Batterien und SD-Karten gewechselt werden müssen.
Mittels dieser Aufnahmedaten können dann lautgebende Tiere identifiziert und dokumentiert werden. Unterstützt wird die Auswertung der Daten durch die Software Raven Pro http://ravensoundsoftware.com/software/raven-pro/). Mit Hilfe der Software werden die Aufnahmen in Frequenzbilder umgewandelt. Nach der Erstellung von „Masken“ – siehe im Bild z.B. einen Waldkauz - lassen sich die gesammelten großen Datenmengen in verhältnismäßig kurzer Zeit im Hinblick auf die gesuchten Tiergeräusche untersuchen.
Nach dem Ende des Monitorings und der Auswertung der Daten können also Aussagen zur Entwicklung der Biodiversität im Reisig-Totholz getroffen werden. Unterstützt wird das Audiomonitoring durch die stündlichen Aufnahmen einer Timelaps Kamera, die die Veränderung des Reisig-Totholzes auch visuell erfassbar machen wird.
Ansprechpersonen:
Prof. Dr. Alfons Matheis
Professor FB Umweltplanung/-technik - FR Umweltplanung
+49 6782 17-1192
a.matheis(at)umwelt-campus.de
Peter Knebel
Lehrkraft für besondere Aufgaben für Kommunikation, Ethik & neue Medien
+49 6782 17-1926
p.knebel(at)umwelt-campus.de
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