Projekt des Monats

Studierende entschärfen die Folgen von Wasser-Extremereignissen

Studierende entschärfen die Folgen von Wasser-Extremereignissen
Das FloReST Projektteam am Umwelt-Campus: Katharina Haupenthal, Prof. Peter Fischer-Stabel, Sabrina Abler, Vincent Theis, Joshua Azvedo, Berenike Kücker (von links nach rechts, es fehlt Jannik Palumbo)

Seit Februar ist der Umwelt Campus mit der Fachrichtung Informatik unter der Federführung von Prof. Peter Fischer-Stabel Teil des BMBF-geförderten Projektes Urban Flood Resilience Smart Tools (FloReST), welches sich hauptsächlich mit der Identifizierung und Kartographierung von Notabflusswegen bei Starkregenereignissen beschäftigt, um so zukünftige Hochwasserschäden zu reduzieren.

Das Projekt wird in Kooperation mit zwei Hochschulen (Trier, Koblenz), der Uni Trier, einem Ingenieursbüro (Dr. Siekmann und Partner) sowie dem Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) und dem Softwareunternehmen Disy in Karlsruhe durchgeführt. Insbesondere die beiden Hochschulen wie auch die Uni Trier setzen auf die aktive Integration ihrer Studierenden.

In diesem Rahmen arbeitet Prof. Peter Fischer-Stabel zusammen mit fünf Studierenden und einer Doktorandin an drei verschiedenen Arbeitspaketen: die Entwicklung einer Citizen Science App zur lokalen Datenerhebung bzgl. Starkregenereignissen, die Ausarbeitung geeigneter Strategien der Risikokommunikation sowie die Erfassung und Aufbereitung von Geodaten. Hierbei fokussiert sich die Arbeitsgruppe des UCB hauptsächlich auf eine der fünf im Projekt angesiedelten Pilotkommunen: Herrstein-Rhaunen.

Beispiel eines hochgenauen Geländemodells (10x10cm) abgeleitet aus Lidar-Daten
Beispiel eines hochgenauen Geländemodells (10x10cm) abgeleitet aus Lidar-Daten

Im Juli wurde die Pilotkommune erstmals besucht, ein erstes Kennenlernen fand statt sowie erste Ausweisungen von kritischen Gebieten in der Kommune.

Ziel ist neben der App-Einführung bei den Bürger*innen auch eine Drohnen-Befliegung der ausgewiesenen Gebiete. Die Daten, die dabei gesammelt werden, werden an das Softwareunternehmen Disy weitergeleitet und dort in Form von hochaufgelösten digitalen Produkten wieder zurückgespielt.

Erste Aufbereitungen und Auswertungen von Geodaten des Landesamtes für Vermessung und Geobasisinformation in Rheinland-Pfalz wurden von den Studierenden bereits durchgeführt.

Am Tag der offenen Tür des UCB präsentierte die Arbeitsgruppe das Projekt sowie einen allerersten Design Prototypen der App. Die App soll eine Art Gefahrenmelder darstellen und das Wissen der Bürger*innen über vergangene Starkregenereignisse und (potenziell verstopfte) Notabflusswege abgreifen. Die Besucher am Tag der Offenen Tür konnten den Prototypen testen. Aktuell beschäftigt sich ein Studierender im Rahmen seiner Bachelor-Thesis mit der Entwicklung der App.

Neben der Testung des Prototypen stand auch die Sensibilisierung der Besucher bzgl. Hochwasser und Starkregen-Ereignissen im Mittelpunkt. Mithilfe eines Sandkastens wurden verschiedenen Starkregen- und Hochwasserszenarien vorgeführt. Sehr spannend: Bereits ein leicht verbreitetes Flussbett reduzierte die Geschwindigkeit der Hochwasser-Entwicklung in unserem fiktiven Sandkasten-Dorf. Das Interesse am Mitmach-Experiment war groß und initiierte die ein oder andere spannende Diskussion.

Versuchsaufbau Mitmach-Experiment
Versuchsaufbau Mitmach-Experiment
Mitmach-Experiment am Tag der offenen Tür
Mitmach-Experiment am Tag der offenen Tür

Das FloReST Projekt erstreckt sich über drei Jahre und befindet sich momentan noch in der Startphase. In weiteren Schritten sollen nun Bürgerworkshops in den fünf Pilotkommunen geplant und durchgeführt und eine erste Bürgerbefragung initiiert werden. Mit letzterem will die Arbeitsgruppe insbesondere wissen, wie sich die Bürger*innen über Extremwetter-Situationen informieren, auf entsprechende Warnungen reagieren und welche Schutzmaßnahmen durchgeführt werden. Ziel ist es, Rückschlüsse auf die Resilienz der Bevölkerung in den Pilotkommunen schließen zu können. Auch das Thema Risikowahrnehmung spielt eine zentrale Rolle und soll im Rahmen der Bürgerworkshops genauer erforscht und untersucht werden.

Ansprechpartner:
Katharina Haupenthal
Mail: k.haupenthal[at]umwelt-campus.de
Raum: 9925-153
Tel.: +49-6782-171974

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