Die Aufgabe der Studierenden Christina Ginder, Klara Theobald, Véronique Trabold und Phillip Sieker: Der Schwerpunkt lag zunächst auf der Neugestaltung des ehemaligen „Müllplatzes“ und der Einführung von Vorsammelgefäßen für die Bewohner*innen der Wohnheime. Ziel dieses Projektes war es, die (Abfall-)Situation rund um die Wohnheime zu verbessern, das Abfallaufkommen zu reduzieren sowie die Kreislaufwirtschaft am gesamten Campus wesentlich zu verbessern.
Der Umwelt-Campus Birkenfeld konnte in den letzten Jahren bereits mehrfach sehr gute Platzierungen bei dem internationalen Green Metric Ranking erzielen und dadurch seine Vorbildfunktion als grünster Campus Deutschlands weiter ausbauen. Die Abfallwirtschaft im Umfeld der Studentenwohnheime ist bisher leider alles andere als ‘grün’.
Im Rahmen der Projektarbeit bestand daher die Aufgabe, die bestehende Abfallsituation zu überdenken und zu verbessern. Der Fokus lag auf den Wohnheimen und der Umgestaltung des jetzigen Platzes zu einem Wertstoffplatz. Das Projektteam betrachtete im weiteren Verlauf des Projektes auch die Campus-Küchen und die Situation der Mensa.
Der Sammelplatz der Campus Company ist aktuell frei zugänglich, was dazu führt, dass vermehrt Nicht-Campusangehörige dort illegal ihren Abfall abladen. Darüber hinaus wird zurzeit nur Rest-, Papier- und Bioabfall getrennt gesammelt. Was viele nicht wissen: Die separate Sammlung des Gelben Sackes musste vor einigen Jahren aufgrund mangelhafter Getrenntsammlung an den Wohnheimen aufgegeben werden, da die Abfuhr der mit Störstoffen verschmutzten Verpackungsabfälle durch Entsorger generell abgelehnt wird. Diese Situation soll sich ändern.
Abbildung 1 zeigt, wie der Sammelplatz nach dem Umbau aussehen wird. Die Rest- und Altpapierpressen werden durch einen Gelben Sack-Container erweitert und an das untere Ende des Platzes verlegt. Neu hinzu kommen außerdem ein Container für Holz und ein weiterer Container für Matratzen und sonstigen Sperrmüll. Textil- sowie Glas- und Bioabfallcontainer bleiben wie bewährt erhalten.
In Zukunft wird auf dem Sammelplatz eine regelmäßige Beratung zur Getrenntsammlung stattfinden und der Platz so zu einem Wertstoffplatz ausgebaut. Dafür hat die Campus Company die angrenzenden Garagen zur Verfügung gestellt, in denen in Zukunft Elektroschrott sowie Kleinmengen (z. B. Batterien, CDs, Leuchtstoffröhren) in Kleincontainern für das Recycling angenommen werden. Eine Besonderheit in den Garagen wird die Möbelbörse sein. Hier können Studierende zukünftig vor Ort gebrauchte, jedoch noch funktionsfähige Möbel abgeben oder mitnehmen. Mit der Unterstützung von Fördermitteln ist es in der Zukunft geplant, unter der Leitung von Prof. Hartard eine IT-Plattform einzurichten, in der die Möbelnachfrage und Möbelabgabe am UCB digital unterstützt wird. So wird das Abfallaufkommen reduziert und die Kreislaufwirtschaft am Campus gestärkt. Darüber hinaus stellt die Campus Company zukünftig auch Werkzeuge zur Ausleihe zur Verfügung, ein attraktives Angebot zur Ressourcenschonung im Sinne der Sharing Ökonomie.
Im Zuge des Umbaus wird der neue Wertstoffsammelplatz umzäunt, sodass dieser nur noch für die Bewohner*innen der Wohnheime mit einem Schlüssel zugänglich ist. Damit soll das illegale Abladen von Abfall verhindert werden. Die beiden Wohnheim-Betreiber (Campus Company und Schneider Bau) arbeiten in der neu gestalteten Wertstoffsammlung zusammen. Das bedeutet, dass der Platz nach Fertigstellung für alle Bewohner*innen, sowohl Campus Company als auch Schneider Bau, zugänglich sein wird, in ausgewählten Zeiten beraten wird und die Möbelbörse öffnen wird.
Besonderer Dank geht in diesem Zusammenhang an die Campus Company mit ihrem Geschäftsführer Herr Christoph Frick, der mit einer großen Investition die gegenwärtige Neugestaltung des Wertstoffplatzes erst möglich gemacht hat. Für uns Alle sichtbar hat der Umbau bereits begonnen.
Durch umfangreiche Aufklärungs- sowie Öffentlichkeitsarbeit soll künftig die Motivation für eine sortenreine Trennung seitens der Wohnheimbewohner*innen gesteigert werden. Dazu zählt, dass im Sommersemester ein Video-Clip zur Getrenntsammlung am Campus gedreht wird. Dieses ist nur ein Baustein von zahlreichen Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit, die im Projekt gegenwärtig angeschoben werden. Denn nur wenn Alle mitziehen, kann eine vorzeigbare Abfallvermeidung und Wertstoffwirtschaft erreicht werden.
Sauber getrennt sammeln geht nur, wenn bereits in der Wohnheim- und Mitarbeiterküchen begonnen wird, da müssen Alle mithelfen. Ein großer Dank geht an die Abfallbetriebe des Nationalparklandkreises Birkenfeld (AWB) für das Sponsoring der Bioabfall- und Restabfall-Vorsammelgefäße. Die Wohnheimapartments werden gegenwärtig mit drei Vorsammelgefäßen ausgestattet, nämlich Bioabfall, Restabfall. Eine Vorsammeltonne für den Gelben Sack wird folgen. Begonnen hat gerade auch die Ausstattung der Mitarbeiterküchen mit einem Vorsammelgefäß für Bioabfall. Die Ausgabe der Bioabfall- und Restabfallbehälter soll bis zum Sommersemesterbeginn abgeschlossen werden. Die attraktiven Aufkleber sind im studentischen Projekt selber gestaltet worden.
Alle Beteiligten haben in ihrem eigenen Engagement gesehen, welches Potential in weiteren Maßnahmen steckt:
Angeregt durch das studentische Projektteam haben Frau Prof. Dr. Susanne Hartard und Herr Prof. Dr. Georg Rock, bekannt durch das Intake-Kontaktdaten-Erfassungssystem, die Einführung eines Mehrweg-to-go Gefäßes für Mensaessen und Einrichtung der Sperrmüll-IT-Plattform zur Förderung in Rheinland-Pfalz beantragt. Durch die Projektgruppe wird die Registrierung der Mensa bei foodsharing (www.foodsharing.de) angestrebt, um Lebensmittelreste einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Prof. Hartard hat in Zusammenarbeit mit Kollegen*innen am Fachbereich UP/UT Pläne, ein intelligentes Monitoring der Müllvermeidung und Getrenntsammlung am UCB aufzubauen. So können in Zukunft Füllstandsensoren am Wertstoffplatz Entsorgungsfahrten einsparen. Ein anderer Punkt ist die geplante digitale Erfassung des tatsächlich vermiedenen Abfalls (Mehrwegbehälter, Möbelbörse, Rohstoffbeitrag durch recycelte Wertstoffe des UCB) ein Beitrag mit innovativen Kennzahlen zur Abfallvermeidung am UCB im Green Metric Ranking.
Bei weiteren Fragen und Anregungen steht Ihnen das Wertstoff-Team sowie Frau Prof. Dr. Susanne Hartard (s.hartard(at)umwelt-campus.de) gerne zur Verfügung.
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