In diesem Kontext veranstaltete der Umwelt-Campus Birkenfeld zusammen mit dem Deutschen Komitee für Katastrophenvorsorge (kurz DKKV) eine einwöchige Summer School zum Thema Katastrophenvorsorge (engl. Disaster Risk Reduction), zu welcher 15 Teilnehmer an den grünsten Campus Deutschlands reisten, um sich intensiver mit den Themen Prävention, Vorbereitung, Bewältigung und Aufbereitung von Krisen zu beschäftigen und darüber auszutauschen.
Auf dem Programm standen, neben einer bunten Mischung aus theoretischen und praktischen Inhalten, auch Exkursionen, mitunter ins Ahrtal, in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald und zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Zudem lernten die Teilnehmer*innen sogenannte Serious Games, (Brett-)Spiele zur Simulation von Entscheidungsszenarien im Katastrophenfall, kennen und übten sich in der Erstellung von Risikokarten. Ersteres wurde durch den Partner der Summer School, dem DKKV, begleitet, letzteres vom Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT).
So bunt wie das Programm war auch die Auswahl der Experten. Während die Exkursion ins Ahrtal von Prof. Dr. Kirschbauer, Professor für Bauingenieurwesen und Wasserbau an der Hochschule Koblenz begleitet wurde, berichtete an einem weiteren Tag der Wehrleiter der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen von seinen Erfahrungen aus dem Einsatz im Jahrhunderthochwasser in der Verbandsgemeinde in 2018. Des Weiteren bereicherte der Nachhaltigkeitsmanager des Landkreises Ahrweiler, Wilhelm Schulz, die Gruppe mit Einblicken in den Wiederaufbau der Region nach der Flut und Prof. Dr. Peter Fischer-Stabel, Professor für Geoinformatik am Umwelt-Campus Birkenfeld, sprach über Möglichkeiten und Maßnahmen zur Reduzierung der Gefahr von (Natur-)Katastrophen. Dr. Martin Mörsdorf vom Nationalpark Hunsrück-Hochwald brachte den Teilnehmer*innen das Problem zunehmender Borkenkäferpopulationen im Nationalpark näher, sowie Methoden der Bekämpfung und damit einhergehende Risiken und Chancen. Zudem erklärte er, in welcher Relation der Nationalpark zum Hochwasserschutz insbesondere für die angrenzenden Ortschaften steht. Prof. Dr. Thomas Kreiter, Professor für Bauingenieurwesen an der Hochschule Trier, führte die Gruppe auf eine kleine Zeitreise über das Zurlaubener Ufer in Trier und den dortigen Deich, welcher die Stadt vor der Mosel schützt.
Das Deutsche Komitee für Katastrophenvorsorge reiste mit Verstärkung ihrer Young Professionals an und gestaltete gleich zwei volle Tage: einen Tag ging es primär um Prävention und Vorbereitung im Hinblick auf (Natur-)Katastrophen, im Rahmen dessen auch das Serious Game RAMSETE 3 gespielt wurde. An einem weiteren Tag besuchten die Teilnehmer*innen der Summer School das DKKV in Bonn. In diesem Rahmen stellten sich auch das Bonner Netzwerk, ein Zusammenschluss von 34 Organisationen, die im Bereich Katastrophenvorsorge tätig sind, vor. Anschließend ging es auf eine Hochwasser-Exkursion durch das Stadtteil Beuel, welches jährlich durch das Rheinhochwasser überflutet wird. Dort können verschiedene (bauliche) Vorsorgemaßnahmen entdeckt und bestaunt werden. Des Weiteren besuchte die Gruppe das gemeinsame Melde- und Lagezentrum des BBK sowie den THW Ortsverband der Stadt Bonn. Insbesondere diese Einblicke in die „praktische Katastrophenvorsorge” waren spannende und faszinierende Elemente der Summer School. Die Teilnehmer*innen, hauptsächlich Studierende, zeigten sich sehr interessiert und es wurden viele fesselnde Diskussionen über sämtliche Aspekte der Katastrophenvorsorge geführt.
Die Teilnehmer*innen hatten Spaß und erhielten spannende Einblicke, die Experten hatten Freude, den wissbegierigen jungen Erwachsenen ihr Themenfeld näher bringen zu können und die Organisatoren waren glücklich über die gelungene Veranstaltung – ein durchweg positives Erlebnis am Umwelt-Campus in Birkenfeld. Unterstützt wurde die International Summer School Disaster Risk Reduction vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Verein Freunde der Hochschule Umwelt-Campus Birkenfeld e.V.
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