Unser Müll in einer anderen Welt
Wir alle kennen Bilder von brennenden Müllbergen in Ländern der Dritten Welt. Der brennende Müll, darunter vor allem Kunststoff, nimmt große Flächen ein und hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und Gesundheit der dortigen Bevölkerung. Aber es handelt sich nicht um deren eigens produzierten Abfall, sondern um unseren – aus Deutschland, Europa und der Welt. Der Grund warum Müll über den Globus transportiert wird ist, dass es im eigenen Land unwirtschaftlich und kostspielig ist, Müll zu recyceln. Eine Lösung für das Problem ist die Integration von Automatisierungslösungen und damit verbundenen Kostensenkung für das Recycling in Ländern der Ersten Welt. Das Recycling im eigenen Land wirtschaftlich zu machen, ist von großer gesellschaftlicher und vor allem ökologischer Bedeutung.
Wirtschaftlich Recyceln
Das Robotersystem wird in einem internen Projekt Recycling von Kunststoffen als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft am Beispiel einer automatisierten Sortierfunktion als Vorbereitung eines Recycling-Prozesses eingesetzt und mit KI-Funktionen, Bildverarbeitungs-, Sensor- und Roboterfunktionen erweitert. Zur effizienten Automatisierung des Sortierungsprozesses und damit verbundenen Erhöhung der Wirtschaftlichkeit, ist zum einen eine zuverlässige Detektierung und Klassifizierung der einzelnen Objekte notwendig. Hier werden im Rahmen des Projektes mit dem beantragten Kamerasystem hochauflösende Bilder erzeugt und über zu entwickelnde KI-basierte Bilderkennungssoftware die darin enthaltene Objekt detektiert und klassifiziert. Zum anderen müssen diese Objekte im Anschluss auch zuverlässig gegriffen und möglichst schnell zu dem zugeordneten Ablageort transportiert werden. Um diesen Prozess mit möglichst geringer Taktzeit zu realisieren, kommt ein Deltat- Robotersystem zum Einsatz. Roboter- und Kamerasystem werden in einer Entwicklungsumgebung zur automatisierten und sortenreinen Sortierung zusammengefasst. Auch andere Projekte, wie die Robotix-Academy, Cotemaco oder CPS Robotik, profitieren von den Entwicklungen und Ergebnissen.
Genau richtig für den Campus
Das Robotersystem ist Teil der Grundausstattung für Herrn Prof. Vette-Steinkamp, welcher das Themengebiet der Robotik und Remanufacturing am Campus ausbaut. Sein Themengebiet vernetzt Informatik und Maschinenbau enger miteinander und stärkt einen der drei Forschungsschwerpunkte, „Intelligente Technologien für nachhaltige Entwicklung“, der Hochschule Trier. Mit dem neuen Robotersystem am Umwelt-Campus ergibt sich eine einzigartige Möglichkeit vorlesungsübergreifendes Wissen aufzubauen und anhand einer industrienahen Anwendung zu erproben. Das Robotersystem wird für verschiedene Studiengänge eingesetzt, darunter Maschinenbau, Angewandte Informatik, Produktionstechnologie und Wirtschaftsingenieurwesen/Umweltplanung. Zu dem trägt die Forschung rund um das Robotersystem dazu bei, Kreislaufwirtschaft, innovative Produktionstechnik und Produktgestaltungen, Einsparungen im Bereich Ressourcen, Energieverbrauch und CO2-Emmissionen zu realisieren, um zukünftig die Klimaziele der Bundesregierung 2030 sowie den Green-Deal 2050 der EU zu erfüllen.
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