Pressemitteilung

Verbundtreffen Projekt „Urban Flood Resilience - Smart Tools“ FloReST

Das FloReST Projektkonsortium vor der Hochschule Koblenz (© FloReST)
Das FloReST Projektkonsortium vor der Hochschule Koblenz (© FloReST)

Der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier ist einer von sechs Partnern im Verbundprojekt „Urban Flood Resilience - Smart Tools“, kurz FloReST, welches seit Februar 2022 in der Förderlinie Wasserextremereignisse als eines von zwölf Projekten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. In FloReST werden Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz urbaner Infrastrukturen gegen Starkregenereignisse ausgelotet. Verschiedene innovative, technologiebasierte Lösungen bilden dabei einen Werkzeugkasten aus „Smart-Tools“ mit denen eine lokal hochaufgelöste Planung und Ausweisung von Notabflusswegen ermöglicht werden soll. In diesem Zusammenhang entwickelt der Umwelt-Campus Birkenfeld eine App, die es Bürger*innen ermöglichen soll, kritische Stellen zu melden.

Am 16. und 17. März 2023 fand an der Hochschule Koblenz das Verbundtreffen der sechs Konsortialpartner des FloReST-Projektes statt. Bei diesem berichteten die einzelnen Konsortialpartner über ihre aktuellen Arbeitsstände in den jeweiligen Arbeitspaketen. Die in FloReST verfolgten Methoden zur Notabflusswegbestimmung bewegen sich auf verschiedenen räumlichen Skalen. Auf Quartiersebene laufen aktuell Probeanwendungen eines Laserscanners, der eine hochaufgelöste Geodatenaufnahme ermöglicht. Mit diesen Daten sollen 2D-hydrodynamische Modelle verfeinert, die Notabflusswegbestimmung optimiert und die Maßnahmenplanung vereinfacht werden.

In Trier werden lokal erste experimentelle belastungsabhängige Testanwendungen mittels Flutungs- und Dotierversuchen durchgeführt, um mithilfe von thermaler Markier- und UAV-Drohnentechnik Fließwege auszuweisen. Für große räumliche Skalen soll künftig eine Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen, dessen Eigenschaften beim Verbundtreffen diskutiert wurden. Neben ersten Erfolgen und Ergebnissen wurden beim Verbundtreffen aber auch Problematiken erörtert und mögliche Lösungswege diskutiert.

Ein weiterer Baustein des Projektes ist die Entwicklung einer Smart-App, mit der lokales Wissen zu Starkregenereignissen erfasst werden kann. Ziel der App ist es Problemstellen und Missstände an abflussrelevanten Elementen mit Hilfe der Bürger*innen zu identifizieren. Ein erster Prototyp der App wurde bereits vom Umwelt-Campus Birkenfeld entwickelt und die Schnittstelle zu einem Geo-Data-Warehouse erfolgreich implementiert. Die praktische Anwendung der App und die Datenerfassung und Visualisierung im Geo-Data-Warehouse wurde bei dem Projekttreffen live demonstriert.

Im Rahmen des Projektes wurden in den vergangenen Monaten Umfragen zur Risikokommunikation und zum Wissen zu Starkregengefahren in den fünf beteiligten Pilotkommunen durchgeführt. Die Ergebnisse sind vorläufig ausgewertet und zeigen eine Wissenslücke hinsichtlich Starkregengefahren und Notabflusswegen in der Heimatgemeinde sowie zu Möglichkeiten der Eigenvorsorge. An diesem Punkt setzt das Forschungsvorhaben FloReST mit einer aktiven Bürgerbeteiligung und Einbeziehung der Betroffenen an.

Der zweite Tag des Verbundtreffens gestaltete sich durch drei themenübergreifende Workshops. Der Fokus dabei lag vor allem auf dem gemeinsam zu erstellenden Leitfaden zur optimierten Ausweisung von Notabflusswegen mittels verschiedener Methoden sowie einem Anforderungskatalog an die im Projekt FloReST entwickelten Smart-Tools. Das Projektkonsortium sammelte zudem Ideen und Anregungen wie die Ergebnisse der einzelnen Arbeitspakete künftig im Geo-Data-Warehouse integriert und visualisiert werden können, sodass ein größtmöglicher Nutzen für potenzielle Anwender geschaffen wird.

Im Hinblick auf den ersten Meilenstein des Projektes wurden die wesentlichen Ergebnisse der jeweiligen Partner zusammengefasst und die Erreichung der Ziele bis zum ersten Meilenstein fokussiert. In einem übergreifenden Workshop mit den fünf Pilotkommunen sowie dem Projektbeirat sollen in der zweiten Hälfte des Jahres erste Ergebnisse diskutiert, die Pilotkommunen näher an die in FloReST verfolgten Ziele und angewandten Methoden herangeführt sowie Wünsche und Anforderungen der Kommunen an die Smart-Tools abgefragt werden.

Teilnehmer*innen im Workshop
Diskussion der Ergebnisse aus den Themenworkshops (© FloReST)
back-to-top nach oben