Als bedeutendes Zentrum für nachhaltige Entwicklung und Umweltforschung setzt sich der Campus für umweltfreundliche Technologien und nachhaltige Praktiken ein. Bei ihrem Besuch informierte sich die Ministerpräsidentin über das Thema nachhaltige Quartiersentwicklung und das Projekt Wasserstoffcampus. „Es ist beeindruckend, so viel geballte Erfahrung, Engagement und Einfallsreichtum zu sehen. Um unser Ziel zu erreichen, in Rheinland-Pfalz bis 2040 klimaneutral zu werden, brauchen wir so tatkräftige Menschen wie die Mitarbeitenden des Umwelt-Campus, die neue Technologien und innovative Ideen entwickeln und diese auch in die Praxis umsetzen können“, sagte die Ministerpräsidentin. Hier werde nicht nur zu Umweltthemen gelehrt und geforscht, sondern der Name ist Programm. „Seit Jahren ist der Umwelt-Campus die grünste Hochschule Deutschlands und liegt im internationalen Vergleich auf Platz 6. Damit hat die Hochschule eine Ausstrahlungskraft, die weit über Rheinland-Pfalz hinausreicht“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Der Besuch der Ministerpräsidentin Malu Dreyer an unseren Umwelt-Campus Birkenfeld war eine inspirierende Gelegenheit, unsere gemeinsame Vision für Nachhaltigkeit und nachhaltige Quartiersentwicklung zu vertiefen. Nachhaltigkeit zählt zu unserem Profil als Hochschule Trier und am Umwelt-Campus setzen wir uns in Studium und Lehre, Forschung und Transfer, regional und international in besonderem Maße für nachhaltige Entwicklung ein. Uns freut besonders, dass der Umwelt-Campus im Rahmen der ausgewählten Leuchttürme der Nachhaltigkeit Rheinland-Pfalz auf dem Besuchsprogramm unserer Ministerpräsidentin stand.“, so die Präsidentin der Hochschule Trier, Prof. Dr. Dorit Schumann.
Im Zentrum des Besuchs am Umwelt-Campus standen die Themen nachhaltige Quartiersentwicklung und das Projekt Wasserstoffcampus. In einem anschaulichen Vortrag konnte Prof. Dr. Peter Heck aufzeigen, dass das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) mit bundesweit über 100 umgesetzten Quartierskonzepten zu den führenden Forschungseinrichtungen gehört. Mit Dr. Bernard Alscher, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Birkenfeld, und Peter Heyda, dem Ortsbürgermeister von Hoppstädten-Weiersbach, der Sitzgemeinde des Umwelt-Campus, konnten sich auch regionale Akteure und Partner des Umwelt-Campus in die angeregte Diskussion einbringen.
Peter Heck betonte, dass Klimaschutz verbunden mit regionaler Wertschöpfung ohne engagierte Politiker vor Ort nicht gelingen kann. Dies gilt in der Region zum Beispiel für die Nahwärmenetze in Birkenfeld und Gimbweiler sowie für die drei Quartierskonzepte in Hoppstädten, Weiersbach und Neubrücke, die vom IfaS konzipiert wurden. Ohne das aktive und zukunftsweisende Gestalten der Lokalpolitik wäre auch die Umsetzung des landesweit einmaligen Wasserstoffprojekts am Umwelt-Campus nicht möglich. Malu Dreyer stellte eine Reihe von fundierten und interessierten Fragen und bedankte sich bei Peter Heck und dem gesamten IfaS-Team für die wegweisende Arbeit in der Region und weit darüber hinaus.
Den Abschluss des Besuchs der Ministerpräsidentin bildete eine Diskussion mit Studierenden und Promovierenden vom Umwelt-Campus. Die Studierenden berichteten, dass sich mehr als 60 Personen in den studentischen Gremien (AStA, Stupa und Fachschaften), im Green Office und vielen weiteren Bereichen engagieren und dass das Studium am Umwelt-Campus durch viele Projekte und den hohen Praxisbezug sehr viel Spaß macht. Sie sprachen aber auch aktuelle Probleme, wie z.B. die derzeit nicht nur in Birkenfeld sehr langen Bearbeitungszeiten von Bafög-Anträgen an.
Am Umwelt-Campus sind mehr als 30 Promotionsstudierende eingeschrieben und drei Promovierende waren in der Gesprächsrunde mit der Ministerpräsidentin dabei: Stefan Stumm ist ein „Kind der Region“ und hat am Umwelt-Campus einen Bachelor- und Masterabschluss im Wirtschaftsingenieurwesen gemacht. Zur Zeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Umwelt-Campus und in einer kooperativen Promotion mit der RPTU in Kaiserlautern. Jackeline Martínez Gómez wurde in Kolumbien geboren, arbeitet seit dem Abschluss des Masters in „International Material Flow Management“ in Birkenfeld am IfaS und steht kurz vor dem Abschluss ihrer Promotion an der TU Dresden im Bereich Kreislaufwirtschaft. Der dritte Promovend, der sich der Ministerpräsidentin vorstellen durfte, heißt Navoda Senanayake, kommt aus Sri Lanka und hat nach einem Bachelorabschluss in seinem Heimatland den Master „International Material Flow Management“ in Birkenfeld abgeschlossen. Zur Zeit arbeitet er am IfaS und seine kooperative Promotion an der TU Bergakademie Freiberg befasst sich mit Konzepten zur Verbesserung der Ressourceneffizienz im Bergbau Sri Lankas.
Auch am zweiten Tag ihrer Sommerreise wurde Malu Dreyer von Mitgliedern des Zukunftsrates begleitet, in Birkenfeld waren mit Prof. Dr. Nadine Kammerlander (Vallendar) und Prof. Dr. Klaus Helling (Birkenfeld) sowohl die Vorsitzende als auch der stellvertretende Vorsitzende des Zukunftsrat Nachhaltige Entwicklung dabei. Darüber hinaus war mit Prof. Dr. Gerald Haug (Mainz) ein wissenschaftlich herausragendes Mitglied des Zukunftsrats erstmals am Umwelt-Campus und zeigte sich begeistert vom Profil des Hochschulstandorts. Haug ist Direktor der Abteilung Klimageochemie am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz und seit 2020 Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Ebenfalls als Mitglied im Zukunftsrat war Michael Nieden (Mainz), der als einer der Architekten der Partnerschaft Rheinland-Pfalz Ruanda gilt. Michael Nieden möchte gemeinsam mit dem Umwelt-Campus jungen Menschen aus Ruanda Wege zum Studium in Birkenfeld ebnen.
Klaus Helling freut sich, dass am 28. September die Herbstsitzung des Zukunftsrats für nachhaltige Entwicklung Rheinland-Pfalz am Umwelt-Campus stattfindet. Dann werden nicht nur die 21 Mitglieder des Gremiums in Birkenfeld erwartet, sondern auch die Ministerpräsidentin wird zum zweiten Mal in einem Monat den Campus besuchen.
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