Im Modellprojekt Traun-PARTNER erarbeiten Wissenschaftler*innen am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Birkenfeld einen Gewässermanagementplan. Ziel ist es, mit den Akteuren vor Ort konkrete, aufeinander abgestimmte förderfähige Renaturierungsprojekte zu entwickeln, um das Einzugsgebiet insgesamt aufzuwerten. Forschungsgegenstand ist das Traunbach Einzugsgebiet im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Traun-PARTNER findet im Rahmen der Forschungskooperation zwischen dem Umwelt-Campus Birkenfeld und dem Rheinland-Pfälzischen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität statt.
In Traun-PARTNER sollen neben dem guten ökologischen Zustand weitere soziale und gesellschaftliche Ziele in den Gewässermanagementplan einfließen. Mittels Verfahren aus dem maschinellen Lernen werden Social-Media Posts ausgewertet, um die Wahrnehmung der Bevölkerung des Naturraums zu verstehen und um Nutzungsmuster zu verstehen. Kombiniert mit klassischen naturwissenschaftlichen Daten und der Einbindung von lokalen Akteuren in Workshops können so Synergien identifiziert werden, die zur Entwicklung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gewässerbewirtschaftung unabdingbar sind.
Gewässer sind Biodiversitäts-Hotspots und bieten ein großes Potential für Naherholung, weshalb sie eine zentrale Bedeutung für Natur und Gesellschaft haben. Gleichzeitig ist der Druck auf Gewässer hoch, z.B. durch Übernutzung durch den Menschen und Schädigung durch den Eintrag von Stoffen. Gesunde und widerstandsfähige Ökosysteme sind die Grundlage für Entwicklung, sie können Beitrag zur Klimawandelanpassung und zur der biologischen Vielfalt leisten. Deshalb haben die Vereinten Nationen das laufende Jahrzehnt zur Dekade der Renaturierung ausgerufen.
Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich verpflichtet, bis zum Jahr 2027 ihre Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu bringen. Dazu werden im ganzen Land seit Jahren Renaturierungsprojekte durchgeführt (in Rheinland-Pfalz durch die Aktion Blau Plus). Die Umsetzung solcher Projekte stockt oftmals und die bisherigen Ergebnisse aus Sicht der Erholung der Biodiversität sind nicht immer ideal. Dies ist auch bedingt durch die Zuständigkeiten in der Umsetzung. Außerdem ist die Flächenverfügbarkeit für die Umsetzung von Renaturierungsprojekten oftmals schwierig, denn sich überlagernde Nutzungsinteressen führen mitunter zu Flächennutzungskonflikte. Traun-PARTNER untersucht mögliche Synergieeffekte durch die Bündelung und Abstimmung von Einzelmaßnahmen innerhalb von Einzugsgebieten.
Auf der Projektwebsite (www.umwelt-campus.de/sstoll/traun-partner) und auf unseren Social Media Kanälen Instagram (@traun_partner) und Twitter (@traun_PARTNER) finden Sie regelmäßig aktuelle Beiträge und Entwicklungen des Projekts! Das Akronym Traun-PARTNER steht für „Partizipative Entwicklung eines multikriteriellen Gewässermanagementplans für das Traunbach-Einzugsgebiet“.
Kontakt:
UCB: Nina Kaiser, Tel:06782-17-1739 , E-Mail: nina.kaiser(at)umwelt-campus.de
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