Flächenversiegelung, Monokulturen, Abholzung, Verschmutzung, Überfischung signalisieren zunehmend existentielle Probleme. Die gerade zu Ende gegangene Klimaschutzkonferenz in Sharm El-Sheikh und die anstehende Weltnaturschutzkonferenz im Montreal zeigen den dramatisch steigenden Handlungsdruck, dem sich Mensch und Wirtschaft stellen müssen, um nachhaltige Lösungen für eine lebenswerte Zukunft zu finden.
Nonprofit-Einrichtungen und NGOs kümmern sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich auch um Natur- und Artenschutz sowie um die Erhaltung der Biodiversität als tragende Säulen unserer Lebensgrundlagen. Der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier stellt diese Fragen in den Mittelpunkt seines Studiengangs Nonprofit und NGO-Management und setzt mit einer spannenden „Nikolaus“-Gastvorlesung für die Studierenden und die regionale Öffentlichkeit ein Highlight: Der medien- und TV-bekannte Haiforscher und Apnoe-Taucher Lukas Müller, 33, und die Grande Dame und Ehrenvorsitzende des B.U.N.D., (Bund für Umwelt und Naturschutz) Frau Prof. Dr. Angelika Zahrnt, 78, besuchen hierzu den Campus am Vormittag des 6.12. um 10:30 Uhr bis ca. 12:30 Uhr im Hörsaal ZN-014 (Aula). Der Initiator Prof. Dr. Klaus Rick, Leiter des neuen Studiengangs „Nonprofit und NGO-Management“, lädt hierzu die interessierte Öffentlichkeit sehr gern ein.
Möglich gemacht wird die Veranstaltung mit Mitteln der im Natur- und Artenschutz langjährig engagierten Heinz-Sielmann-Stiftung, die Rick als Nonprofit-Einrichtung für die Unterstützung des neuen Studiengangs gewinnen konnte. Über drei Jahre hinweg fließen Mittel für den Studiengangsaufbau. Nur so werden Gastvorlesungen, spezielle Bibliotheks-Anschaffungen, Exkursionen und hochrangige Seminare möglich.
Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen widmen sich weltweit dem Schutz unserer Umwelt und leisten -auch in Kooperation mit der Hochschule durch Forschung, Beratung und Praxisprojekte- an unterschiedlichsten Orten der Welt ihren gemeinnützigen Beitrag. Doch welchen Herausforderungen stellen sich NGOs und Stiftungen in einer modernen Gesellschaft, oft als direkte Impulsgeber und Korrektiv im Spannungsfeld von Mensch, Politik und Wirtschaft? Wer bildet zielgerichtet dafür die Führungskräfte von morgen aus? Wie sind die Perspektiven und wohin steuert der -nicht unstreitbare- Nachwuchs, Stichworte „Fridays for Future“, „Last Generation“ und „Extinction Rebellion“?
Diese und weitere Fragen kann man der hocherfahrenen und prominenten Gastrednerin Frau Prof. Dr. Angelika Zahrnt, Volkswirtin und Systemanalytikerin, langjährige B.U.N.D.-Vorsitzende und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes stellen. Prof. Zahrnt ist seit vielen Jahren Leitfigur in umweltökonomischen Fragenstellungen, liefert wissenschafstbasierte Diskussionsbeiträge und ist Autorin zahlreicher Bücher.
Der Hai-Experte Lukas Müller, engagierter Meeresbiologe und -Artenschützer kommt gerade rechtzeitig aus Mosambik zurück. Müller ist bekannter Freediver, taucht ohne Käfig und Sauerstoffflasche (!) mit riesigen Bullenhaien in offener See, er beforscht und besendert verschiedene Haiarten, hat ebenfalls eine NGO namens Ocean Wildlife Project gegründet und bringt mit einer bestechend überzeugenden Philosophie spektakuläre Unterwasser-Aufnahmen mit.
Aus bewusst unterschiedlicher Perspektiven sprechen beide über ihr Tun, ihre Arbeitsfelder in selbstgegründeten NGOs in zwei Impulsvorträgen, die die Zuhörer fesseln. Für das anschließende Podium konnte Dr. Harald Egidi, Leiter des Nationalparks Hunsrück-Hochwald, gewonnen werden, der ebenfalls Natur- und Biotopschutz aus einer dritten Sicht mit hohem Engagement lebt und managt.
Neben den Studierenden in der Zuhörerschaft ist es Prof. Rick ein Anliegen, dass „die regional interessierte breite Öffentlichkeit teilnimmt und mitdiskutiert“. Der Dozent, Lehrgebiete Nachhaltige Unternehmensführung und Green Transformation, freut sich über die Zuwendung der Sielmann-Stiftung. Sie fördert die erfolgreich gestartete Ausbildung, die Nonprofit Management mit Organisation, Betriebswirtschaftslehre und rechtlichen Grundlagen praxisnah verknüpft. Über 20 Partner aus ganz Deutschland kooperieren bereits, um hier eine akademische duale NGO-Ausbildung zu ermöglichen. Inhaltlich finden sich darunter ebenfalls Einrichtungen aus dem Sektor Humanitäres, Bildung und Karitatives. Rick sieht die Gastvorträge als „Nikolaus-Vorlesung“ -sein Namenstag- und meint abschließend: „Ohne unsere gewonnenen Sponsoren, die auch Stipendien ermöglichen, wären diese spannenden Gastvorträge und auch das kommende Angebot für ein abwechslungsreiches und attraktives NGO-Studium gar nicht machbar!“ Alle gemeinnützigen Einrichtungen in Deutschland bieten zusammen genommen etwa 3 Mio. Arbeitsplätze – auch sie brauchen Nachwuchs. Es wird wohl nicht die letzte Nikolaus-Vorlesung bleiben.
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