Pressemitteilung

Friede-Gard-Preis 2024 für Günter Haag: Wie tragen individuelle Entscheidungen zum ökonomischen Gesamtbild bei?

Prof. Dr. Klaus Helling (links) mit dem Preisträger Prof. Dr. Günter Haag (mitte) und Stifter Gerd Schuster.
Prof. Dr. Klaus Helling (links) mit dem Preisträger Prof. Dr. Günter Haag (mitte) und Stifter Gerd Schuster.

Am 9. Oktober 2024 wurde der Friede-Gard-Preis für nachhaltige Ökonomik an Prof. Dr. Günter Haag verliehen. Die feierliche Preisübergabe fand im Rahmen einer Online-Veranstaltung statt, wobei der Preisträger gemeinsam mit seiner Ehefrau und ausgewählten Gästen vor Ort eine besondere Atmosphäre in kleinem Rahmen genießen konnte.

In ihrer Begrüßungsrede würdigte die Vizepräsidentin der Hochschule Trier, Frau Prof. Dr. Beate Massa, die Ziele und Erfolge der Friede-Gard-Stiftung. Prof. Dr. Klaus Helling, Dekan des Fachbereichs Umweltwirtschaft und Umweltrecht, sowie Stifter Gerd Schuster betonten die herausragenden Verdienste von Prof. Haag für eine nachhaltigere Ökonomie.

Prof. Dr. Heiner Lasi von der Universität Stuttgart brachte in einer lebendigen und persönlichen Laudatio die Vielseitigkeit des Preisträgers zum Ausdruck. Er beschrieb Prof. Haag als einen leidenschaftlichen Systemanalytiker, der seine wissenschaftliche Neugier, seinen Erfindergeist und sein praktisches Know-how erfolgreich vereint. Prof. em. Dr. Denise Pumain von der Universität Paris Sorbonne beleuchtete in ihrer Laudatio das internationale Wirken des Preisträgers, das ihn seit den frühen 1980er Jahren weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt machte. Seine Mitbegründung der ‚Quantitativen Soziologie‘ öffnete ihm den Weg zu weltweiten Forschungskooperationen.

Anschließend gab der Preisträger Prof. Haag einen allgemeinverständlichen Einblick in die Arbeit mit Modellen und insbesondere in sein Spezialgebiet, die Modellierung mit der Mastergleichung. Diese ermöglicht es, das individuelle Entscheidungsverhalten einer großen Menge von Akteuren zu modellieren und daraus auf die gesamtgesellschaftliche Ebene zu schließen. Er erläuterte dies an drei anschaulichen Beispielen: der Modellierung von Konjunkturzyklen über das Entscheidungsverhalten einzelner Investoren, der Entstehung langer Konjunkturwellen (Kondratieff-Zyklen) sowie der interregionalen Migration, z.B. in oder aus Ballungsräumen, über individuelle Umzugsentscheidungen. Die Veranstaltung schloss mit einem herzlichen Dank von Prof. Helling an alle Mitwirkenden und Teilnehmer, die den Abend zu einem vollen Erfolg machten.

Vertieft wurde das Thema ‚Modelle mithilfe der Mastergleichung‘ mit einem Seminar am Freitag, den 11.10.2024. Hier wendete Prof. Haag das Migrationsmodell unter anderem auf den Kreis Birkenfeld an. Die detaillierten Ergebnisse der durchgeführten Modellrechnungen können auch auf der Ebene der Bundesländer konkrete Relevanz für Entscheidungsprozesse entfalten.

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