Don't be a nice Girl: Große Resonanz auf Selbstverteidigungskurs für Frauen an der Hochschule Trier

Kursteilnehmerinnen beim Trainig

In Deutschland wurde jede vierte Frau schon einmal Opfer körperlicher und/oder sexueller Gewalt durch den/die aktuelle oder eine/n frühere/n PartnerIn (Quelle: Terre des Femmes. https://www.frauenrechte.de/images/downloads/hgewalt/Sexuelle-Gewalt-in-Deutschland.pdf).

Um sich im Falle einer solchen Situation schützen zu können, lernten und erfuhren insgesamt rund 50 Teilnehmerinnen zweier Veranstaltungen, die vom Gleichstellungsbüro der Hochschule Trier Ende September für Studentinnen und Mitarbeiterinnen angeboten wurden, wie sie sich im Ernstfall verteidigen können.

Durchgeführt wurde das Angebot zur taktischen Selbstverteidigung unter dem Titel „Don't be a nice Girl“ von Tana Schulte und Chris Schmidt. Beide leiten die Selbstverteidigungsschule „You can fight!“ in Köln und vermitteln dort insbesondere Techniken des israelischen Krav Maga. Eine der Besonderheiten ihres Ansatzes liegt darin, dass jede Person das nötige Rüstzeug – unabhängig von Statur, Geschlecht und sportlicher Fitness - mitbringt, um sich in einem Notfall selbst verteidigen zu können.

Zwischen „Hammer Fists“ (Faustschlägen), „Palmstrikes“ (Handballenschlägen), Tritten und Techniken zur Befreiung aus Situationen, in denen man festgehalten wird, stellten sich bei den Teilnehmerinnen verschiedene Erkenntnisse ein. So waren sich viele etwa darüber einig, durch den Kurs erst erkannt zu haben, dass sie sich auch trotz geringer Körpergröße gut zur Wehr setzen können und dass dazu der eigene Körper, der Wille, sich zu verteidigen und das im Kurs erlernte Wissen ausreichend sind. Passend zum Titel äußerte sich eine der Teilnehmerinnen nach der Veranstaltung: „Ich muss nicht nett sein, wenn mir etwas komisch vorkommt. Ich werde noch besser auf meinen Bauch und meine Intuition hören, denn beides lässt mich gefährliche Situationen immer erkennen.“

Untermauert wurden die praktischen Übungseinheiten mit theoretischen Hintergründen und Statistiken.

Um dem Wunsch der bestärkten Teilnehmerinnen, die erlernten Fähigkeiten zu festigen, nachzukommen, sowie um weitere Studentinnen und Mitarbeiterinnen zu erreichen, plant das Gleichstellungsbüro der Hochschule Trier eine regelmäßige Bereitstellung entsprechender Angebote.