Solarenergie rechnet sich betriebswirtschaftlich und bietet einen spannenden Ausflug in die Informatik und Naturwissenschaften. Dies und wie der Strom auch IN die Steckdose kommt war Thema beim zweiten Workshop rund um Balkonkraftwerke. Knapp 200 Interessent*innen kamen zur Veranstaltung an den Umwelt-Campus Birkenfeld, um den Vorträgen von Prof. Klaus-Uwe Gollmer und Prof. Henrik te Heesen zu folgen.
Im Rahmen des zweistündigen Workshops wurden die Grundlagen zur eigenen Stromproduktion erläutert. Die Erzeugung von elektrischer Energie aus Photovoltaik mit Steckersolar- oder Balkonkraftwerken ist spielend einfach. Modul und Wechselrichter werden verbunden, fachgerecht auf dem Balkon oder der Garage montiert und beim örtlichen Netzbetreiber angemeldet. Anschließend wird nur noch der Stecker in die Steckdose gesteckt und schon kann die Energiewende losgehen. Die erste Kilowattstunde aus heimscher Produktion macht mächtig stolz. Aber entscheidend ist der „Klick im Kopf“, der dabei entsteht und der als Graswurzel in die Gesellschaft getragen werden sollte. „Tue Gutes und rede darüber“ meint Henrik te Heesen, Professor für Erneuerbare Energie am Umwelt-Campus und Vizepräsident für Forschung der Hochschule Trier.
Bis zu 600 Watt Spitzenleistung aus zwei Modulen sind rechtlich einfach nutzbar und unterstützen so die Grundlastversorgung mit bis zu 550 Kilowattstunden pro Jahr. Umgerechnet in Euro ergeben sich so je nach Tarif bis zu 150 Euro jährliche Einsparung. In Abhängigkeit der örtlichen Gegebenheiten rentiert sich die Investition damit bereits nach wenigen Jahren. Entscheidend dafür ist der Anteil des eigenverbrauchten Stroms, der sich durch intelligente Strategien im Internet der Dinge weiter optimieren lässt.
Auch wenn das eigene Balkonkraftwerk noch in Planung ist, so können die Haushalte schon jetzt einen kleinen Beitrag zur Energiewende leisten und ihre elektrischen Verbraucher bevorzugt dann betreiben, wenn viel erneuerbare Energie im aktuellen Strommix vorhanden ist.
Bei der Einschätzung hilft die von Studierenden am Umwelt-Campus entwickelte App Datenpuls (https://datenpuls.umwelt-campus.de).
Zum Abschluss appellierte Prof. Klaus-Uwe Gollmer an die Zuhörerschaft, die Energiewende spätestens im nächsten Frühjahr selbst in die Hand zu nehmen und beim Aufbau unbedingt die eigenen Kinder, Enkel und die Jugendlichen aus der Nachbarschaft mitzunehmen. Denn die junge Generation profitiert gleich doppelt: aktiven Klimaschutz betreiben und technisch-naturwissenschaftliches Wissen trainieren. So geht Zukunft.
Aufgrund der großen Nachfrage gibt es einen weiteren Termin am 16.11.22 von 16:30-18.30 Uhr. Weitere Informationen und Anmeldung erfolgen unter: www.umwelt-campus.de/balkonkraftwerk
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