Umbrüche und Wandlungsprozesse in den regionalen Wirtschaftsstrukturen im Saarland und in Rheinland-Pfalz stellen die Arbeitswelt vor große Herausforderungen. Dies betrifft sowohl Branchen, die einem Strukturwandel unterliegen, wie etwa im Automobilsektor, also auch besonders dynamische Wachstumsbranchen, etwa die Medizintechnik. Orientiert am Beispiel der Kreislaufwirtschaft werden im Rahmen von KOMATRA neue Formen des Arbeitens, des Lernens sowie der Regionalität nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und in Kooperation mit regionalen Unternehmen erprobt.
Bei der Auftaktveranstaltung lud das Zentrum interessierte Unternehmer*innen „auf den Betzenberg“ ein und bot ein informatives und zugleich zukunftsweisendes Programm. Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Prof. Dr. Matthias Rohs, RPTU Kaiserslautern-Landau, dem Leiter des Kompetenzzentrums. Er stellte die Aufgaben und Ziele vor und lud die Teilnehmer*innen ein, Fragen zu stellen. Auch der rheinland-pfälzische Landesminister Alexander Schweitzer, Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, folgte der Einladung und betonte in seinem Grußwort, wie wichtig die Arbeit des Zentrums gemeinsam mit den ansässigen Unternehmen ist.
Nachdem Einstieg folgten die Fachimpulse zu den Themen „werteorientiertes Lernen“ und „Kreislaufwirtschaft“. Den Fachimpuls „Kreislaufwirtschaft verstehen und umsetzen“ gab Prof. Matthias Vette-Steinkamp, Leiter der Arbeitsgruppe „Umweltgerechte Produktionsverfahren“ am Umwelt Campus Birkenfeld. Er erklärte, wie Kreislaufwirtschaft auch in kleinen und mittleren Unternehmen in der Region umgesetzt werden kann, wo die Ansätze liegen und wie Potenziale erkannt werden. Im Projekt wird das Team von Prof. Vette-Steinkamp die Aspekte Produktion und Nachhaltigkeit verbinden und das Haus der Kreislaufwirtschaft in Form eines Planspiels entwickeln. Die Unternehmen können so spielerisch angeleitet werden und ihr Unternehmen nachhaltig neu denken. Dabei steht immer im Fokus, wie die Arbeitsprozesse und damit verbunden die Lernprozesse angepasst werden müssen.
Wie Kreislaufwirtschaft gepaart mit werteorientierten Arbeiten und Lernen funktioniert und wie der Weg dorthin sich gestaltet war Inhalt der Praxisimpulse: Christoph Spandau, Geschäftsführender Gesellschafter DEPPE-Unternehmensgruppe/CEO RE.LION.BAT. Circular GmbH, Fabian Baldus, Geschäftsführer Baldus Medizintechnik GmbH sowie Christina Woll, Geschäftsführerin WOLL Maschinenbau GmbH, berichteten dazu aus ihrer Unternehmenspraxis – von bereits gefundenen Lösungen, aber auch von aktuell noch offenen Fragen.
Eine Kernbotschaft der Praxisimpulse war, dass es Mut braucht, als Unternehmen, unkonventionelle, neue Wege zu gehen – sich diese Wege hin zu einem nachhaltigeren, wertegeleiteten Arbeiten aber in höherer Zufriedenheit und wirtschaftlichem Erfolg niederschlagen werde.
In den kommenden fünf Jahren wird das Kompetenzzentrum Unternehmen begleiten und Ergebnisse präsentieren – auf der Webseite, in Veranstaltungen und Fachtagungen.
Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Matthias Vette-Steinkamp
Arbeitsgruppe für umweltgerechte Produktionsverfahren und industrielle Robotik
Tel. +49 6782 / 17 - 1881
m.vette-steinkamp(at)umwelt-campus.de
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